Ich?

Ich?

Eine Wiederentdeckung des Romans, der erstmals 1926 erschienen ist.

Der Verleger und Lektor Sebastian Guggolz geht gern auf die Suche nach vergessen Autorinnen und Autoren und ihrer Werke und hat im Archiv des S. Fischer Verlages mal wieder eine Entdeckung gemacht: Peter Flamms 1926 erschienener Roman „Ich?“ traf den Nerv der Zeit und wurde ein Erfolg. Das Buch handelt von einem Trauma, mit dem sich Millionen herumschlugen: das Trauma des Krieges. Sebastian Guggolz ist gemeinsam mit dem Schriftsteller Senthuran Varatharajah, der das Nachwort geschrieben hat, zu Gast im Haus am Dom.

Hans, ein anerkannter Chirurg, kehrt von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs nach Hause zurück – oder vielmehr zurück in das, was als sein „Zuhause“ gilt. Denn das Erlebte hat seine Gewissheiten zerschlagen, nur eine unauslöschliche Fremdheit ist zurückgeblieben. Seine Frau Grete und seine Freunde erkennen ihn, auch seine Arbeit erledigt er zuverlässig, nur sein Hund wittert Verdacht. Ist er durch den Krieg zu einem anderen geworden? Oder ist er eigentlich ein anderer, der sich in Hans’ Leben eingeschlichen hat?
In einem atemlosen Selbstgespräch, das die Selbstzweifel des Protagonisten Hans zum Vorschein bringt und existenzielle Fragen stellt, lässt Peter Flamm die Lektüre dieses kraftvollen Romans, der 1926 als sein Debüt bei S. Fischer erschienen ist, zu einem mitreißenden Erlebnis werden.

Peter Flamm, bürgerlich Erich Mosse, 1891 in Berlin geboren, begann schon während seines Medizinstudiums, in den Zeitungen seines Onkels Rudolf Mosse Feuilletons und kleinere Erzählungen zu veröffentlichen. 1926 sorgte sein psychologischer Debütroman »Ich?« bei S. Fischer für Furore. In den folgenden Jahren verfasste er neben seiner medizinischen Praxis drei weitere Romane, bis er als Jude 1933 mit seiner Frau Marianne aus Deutschland nach Paris und 1934 nach New York emigrieren musste. Dort ließ er sich als Psychiater nieder; sein berühmtester Patient war der Literaturnobelpreisträger William Faulkner, Berühmtheiten wie Albert Einstein und Charlie Chaplin gingen in seinem Haus ein und aus. 1963 starb er in New York.

Letzte Änderung: 19.02.2024  |  Erstellt am: 19.02.2024

Peter Flamm: „Ich?“

Gespräch mit dem Herausgeber Sebastian Guggolz und Senthuran Varatharajah (Nachwort)

Moderation: Martin Maria Schwarz (hr2-kultur)

Sonntag, 25. Februar 2024, 11 Uhr

LiteraturLounge im Haus am Dom
Domplatz 3
60311 Frankfurt am Main

Eintritt frei / Anmeldung nicht erforderlich

divider

Kommentare

Es wurde noch kein Kommentar eingetragen.

Kommentar eintragen