Hat die Natur Rechte? Kämpfe und Visionen der Demokratie
Das Historische Museum lädt hochkarätige Expert*innen zur Debatte über die Frage „Hat die Natur Rechte?“ ein. Nach einer Einführung mit Bildern von Meike Fischer diskutieren auf dem Podium die Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Biancka Arruda Miranda, die Geoökologin Julia Krohmer und Tilo Wesche, Professor für Philosophie an der Universität Oldenburg. Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen des Stadtlabors „Demokratie: Vom Versprechen der Gleichheit“ statt, in Kooperation mit dem „Utopischen Raum“, einer Veranstaltungsreihe der Stiftung medico international, des Instituts für Sozialforschung und der Frankfurter Rundschau, sowie mit der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung.
Ob in Brasilien oder im heimischen Fechenheimer Wald: Trotz Klimakrise dominieren noch immer Überlegungen, wie sich Natur gewinnbringend in Wert setzen lässt. Brauchen wir nicht vielmehr ein Verständnis von Natur, das sie nicht als „auszubeutendes“ Objekt begreift? In Ländern wie Ecuador und Bolivien genießt die Natur inzwischen eigene Rechte und wird als juristische Person betrachtet – für ein ähnliches Konzept setzen sich auch in Deutschland zahlreiche Initiativen ein.
Mit den Widerständen auf dem Weg zu einer solchen Gesetzesänderung, aber auch den Chancen, die daraus entstehen können, befasst sich eine Podiumsdiskussion im Rahmen der aktuellen Stadtlabor-Ausstellung. Zur Frage „Hat die Natur Rechte?“ lädt das Historische Museum am Mittwoch, 17. Januar, in Kooperation mit dem „Utopischen Raum“ und der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung hochkarätige Expert*innen ein:
Tilo Wesche ist Professor für Praktische Philosophie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. In seinem Buch „Die Rechte der Natur“ beschäftigt er sich mit der Frage: Wem gehört Natur? Er argumentiert aus philosophischer und juristischer Perspektive dafür, der Natur eigene Eigentumsrechte zu übertragen.
Biancka Arruda Miranda ist Politikwissenschaftlerin und Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin. Sie setzt das Thema in den globalen Kontext: Als Vorstandsmitglied von „Kooperation Brasilien e. V.“ berichtet sie von den Kämpfen im südamerikanischen Raum, wo es bereits verschiedene Konzepte zur juristischen Anerkennung von Naturrechten gibt.
Julia Krohmer ist Geoökologin und stellvertretende Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftskoordination bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Sie setzt sich für den Erhalt von Natur in Städten ein, in denen diese besonders stark in Konkurrenz zu anderen Nutzungen steht. Als Aktivistin gründete sie unter anderem „Scientists for Future Frankfurt“.
Am 17. Januar suchen sie gemeinsam nach dem verbindenden Element zwischen ihren Perspektiven. Sie sprechen über die Veränderungen, die zur Anerkennung von Naturrechten notwendig sind und über die möglichen Wege dorthin: Wie können Bündnisse geschlossen werden? Und was braucht es, damit in dem Diskurs alle gleichermaßen gehört werden?
Moderiert wird die Diskussion von der Politologin und Romanistin Jamila Adamou. Sie ist Referatsleiterin für Gender, Diversity, Migration und Integration bei der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung.
Die Fotografin Meike Fischer gibt mit Bildern von der Besetzung des Fechenheimer Walds eine visuelle Einführung in den Abend.
Letzte Änderung: 11.01.2024 | Erstellt am: 11.01.2024
Hat die Natur Rechte? Kämpfe und Visionen der Demokratie
Podiumsdiskussion
Mittwoch, 17. Januar 2024, 19 Uhr
Historisches Museum Frankfurt
Leopold-Sonnemann-Saal
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
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