POTZ! BLITZ!

POTZ! BLITZ!

Museum für Kommunikation Frankfurt

Schon immer flucht und schimpft die Menschheit – mit schlimmen und lustigen Folgen. Dabei ist eines sicher: Nirgendwo begegnet man Kraftausdrücken so gefahrlos, lehrreich und vergnüglich wie in der Ausstellung „Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“; die vom 12. August 2022 bis 29. Januar 2023 im Museum für Kommunikation Frankfurt zu sehen ist. Man erfährt, was das Fluchen mit Schimpfen zu tun hat, warum man flucht und was Kraftausdrücke im menschlichen Gehirn auslösen. Wie wird in anderen Ländern geflucht, was können Fluchverbote erreichen und wo stoßen diese an ihre Grenzen.

Kurator Rolf-Bernhard Essig schlägt einen Bogen von saftigen Verfluchungen in Keilschrift über internationale Beschimpfungen mit Tiernamen bis zu Internet-Trollen und Hate Speech. Da geht es auch um die Lust am Tabubruch, um Männer- und Frauenschmähungen, um das Phänomen der Fluchabwehr durch das Tragen von Amuletten, um Ausraster in Fußball und Verkehr oder um vergebliche Verbote von Kraftausdrücken. Historische Objekte, Medienstationen sowie Mitmach-Angebote zeigen, dass Fluchen und Schimpfen ständige und lebendige Elemente jeder menschlichen Kommunikation sind. Übrigens: der Titel ist eine Verkürzung von „Gottes Blitz soll dich treffen!“

Fluchen und Schimpfen sind Grundverhalten des Menschen. Es fußt auf der Überzeugung, dass bestimmte Wörter eine Art magische Macht haben. Deshalb passt ihre allgemeine Bezeichnung als Kraftausdrücke sehr gut. Meist handelt es sich um Tabu-Wörter. Ihr Gebrauch ist im Alltag nach den Regeln von Religion, Kultur, Moral, Gesetz verboten oder verachtet. Der Bruch dieser Regeln gibt den Kraftausdrücken allein schon Macht. In der Alltagssprache unterscheidet man kaum zwischen Fluchen und Schimpfen. Fluchen ist mit dem Verfluchen anderer verbunden. Eine enge Verbindung existiert mit dem Schwören. Eide enden oft mit Selbstverfluchungen für den Fall des Eidbruchs. Das Schimpfen verknüpft man oft mit etwas, das beschimpft wird: Personen – auch die eigene, Situationen, Institutionen etc. Allerdings kann man auch vor sich hin schimpfen. Hate Speech oder Hassrede bezeichnet meist radikale Verunglimpfungen, Beleidigungen, Herabwürdigungen von Personen, Gruppen, Völker, Institutionen, Religionen, Haltungen. Ein juristischer Fachbegriff oder Tatbestand ist sie nicht.

Letzte Änderung: 11.08.2022  |  Erstellt am: 11.08.2022

Potz! Blitz!
Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech

Museum für Kommunikation Frankfurt
https://www.mfk-frankfurt.de/

Dauer der Ausstellung:
12. August 2022 bis 29. Januar 2023

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