Feedback Lumen Echo

Marc Behrens

Die Ausstellung »Feedback Lumen Echo« mit Werken von Horst Turner (1948–2012), Hans-Leo Rohleder (1940–2021) und Marc Behrens (*1970) versammelt Kunst aus mehr als fünf Jahrzehnten. Die drei Künstler lernten sich in ­Darmstadt kennen. Von den 1980er Jahren bis in die frühen 2000er beeinflussten sie sich in wechselnden Konstellationen gegenseitig. Anfang der 1990er kamen alle in der Kunstfabrik Arheilgen oder beim Konzertabend »Polygon« in der Orangerie wieder zusammen. Später trennten sich auch Wege, und in der Rückschau scheint sowieso vieles klarer. Die aktuelle Ausstellung in der Fenstergalerie Will vereint Skulpturen, Fotografie, Video, Copy und Mail Art, sie veranschaulicht die Bezüge und den Austausch zwischen drei unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten über mehrere Generationen.

Der geborene Darmstädter Hans-Leo Rohleder arbeitete autodidaktisch mit Malerei, Performance, Fotokopien, Film und Video. Der gelernte Schaufenstergestalter war auch als Siebdrucker tätig. In den 1970ern zeigte er Werke von Künstler*innen wie Annegret Soltau zuerst in der Kunstwerkstatt im Hinterzimmer seiner Druckerei, später trat in der von ihm und Soltau mitbegründeten Kunstinitiative Darmstadt e. V. nach Rebecca Horn oder Rune Mields auch der aus Büdingen stammende Horst Turner in Erscheinung. Copy Art, experimentelle Musik und Fotografie mit einfachsten Geräten waren Turners wichtigstes Œuvre. Mit Walkman, billigen Kompaktkameras und Super8-Projektoren erzeugte der gelernte Werbefotograf und spätere Kunststudent der Städelschule in den 1980er Jahren Klangcollagen und immersive audiovisuelle Performances. 1989 dann trafen Turner und der ebenfalls in Darmstadt geborene Marc Behrens zusammen. Behrens produzierte damals, noch sehr jung, bereits Musik, Performance, Grafik und Collagen. Während seines Studiums an der HfG Offenbach kamen noch Skulptur und konzeptuelle Installationen, Klangkunst, Fotografie und Video hinzu. Er arbeitet heute genreübergreifend als Künstler, Komponist und Designer. Genreübergreifende Kunstpraxis mit ungewöhnlichen Techniken zeichnet alle drei Künstler ­ebenso aus wie die gelebte Untrennbarkeit von Kunst und Existenz, mit allen Konsequenzen.

»Feedback Lumen Echo« wurde von Volkmar Hoppe und Marc Behrens zusammengestellt und gefördert vom Darmstädter Förderkreis Kultur e. V., den HEAG-Kulturfreunden und der Merck’schen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft e. V.

Letzte Änderung: 03.08.2023  |  Erstellt am: 03.08.2023