15. New Generations

15. New Generations

Independent Indian Filmfestival
JOYLAND | © Copyright: Joyland, Foto: Filmperlen

Vom 6. bis 8. Oktober 2023 präsentiert das "15. New Generations – Independent Indian Filmfestival" eine Auswahl von engagierten neuen Independent Filmen mit Fokus Südasien, in diesem Jahr im Festivalkino „Orfeos Erben". Während die Biennale in Venedig die Stars vermisst, geben sie sich in Frankfurt am Main die Klinke in die Hand. Internationale Gäste werden vor Ort sein: Alina Khan, die erste Miss Trans Pakistan und Hauptdarstellerin in Joyland, Regisseur Krishand, der Preisträger des National Film Award India 2023 für den besten ökologischen Film, und der Preisträger des Short Film, Wallah Awards.

Gleich zwei Dokumentarfilme stehen auf dem Programm: In “To Kill A Tiger” nimmt Ranjit, ein Bauer in Jharkhand, Indien, den Kampf seines Lebens auf, als er Gerechtigkeit für seine 13-jährige Tochter fordert, die Opfer einer brutalen Gruppenvergewaltigung wurde. In “While We Watched” navigiert der integre TV-Journalist Ravish Kumar durch eine Welt von Wahrheit und Desinformation. Regisseur Krishand stellt persönlich Purusha Pretham vor, ein ironischer Film Noir, bei dem die Polizei nicht allzu gut wegkommt. “Joyland” war der offizielle Beitrag Pakistans zu den Oscars 2023, darf aber in Pakistan selbst nicht gezeigt werden. Der jüngste Sohn einer erdrückenden, patriarchalischen Familie verliebt sich in die charismatische Transgender-Musikerin Biba, mit dramatischen Folgen für die ganze Familie. Und Hauptdarstellerin Alina Khan (Biba) kommt zum Festival. Die Deutschlandpremieren des “Short Film Wallah”-Programms bieten eine große Vielfalt mit spannenden Perspektiven – zwischen Grusel mit jump scare bis zum Familiendrama. Am Anfang des Festivals steht das Beziehungsdrama “Max, Min & Meowzaki”, bei dem es um Familie, Freundschaft und Liebe über drei Generationen hinweg geht – gleichzeitig eine Hommage an Anime-Legende Hayao Miyazaki.

TO KILL A TIGER | © Foto: Notice Pictures & NFB

PROGRAMM

Freitag, 6. Oktober, 20 Uhr
Max, Min & Meowzaki
Frankfurtpremiere

Min verlässt Max nach drei Jahren. Max bleibt in der gemeinsamen Wohnung zurück mit Mins Katze Meowzaki, benannt nach der japanischen Anime-Legende Hayao Miyazaki – und seiner ausgeprägten Katzenhaarallergie. Der Tod seiner Mutter trifft ihn umso schwerer und tiefer in dieser Situation. Max‘ Vater Ramesh, ein erfolgreicher Geschäftsmann, kämpft ebenfalls mit dem Verlust seiner Frau und seiner frostigen Beziehung zu seinem einzigen Sohn. Ramesh beschließt völlig unerwartet, eine Therapie zu machen. Max trifft auf die humorvolle Katzensitterin Carol, mit der eine unbeschwerte Freundschaft entsteht. Überraschenderweise leben Carols Großmutter und Max‘ Großvater im selben Seniorenheim und sind gute Freunde. Drei charmante, ernsthafte, aber auch lustige und emotionale Reisen. Ein Film über Verlust und tiefe Gefühle, aber auch Humor und Hoffnung.

Regie und Buch: N. Padmakumar • Indien 2022 • 136 Min • Englisch, Hindi mit engl. Untertiteln • Mit: Adil Hussain, Siddharth Menon, Mandira Bedi, Nasser M, Medha Shankar, Vidhatri Bandi, Nafisa Ali, Gitanjali Rao

Samstag. 7. Oktober, 16 Uhr
While We Watched
Frankfurtpremiere in Anwesenheit von Regisseur Vinay Shukla (tbc)

Der indische Prime-Time-TV-Journalist Ravish Kumar ist in Schwierigkeiten. Er kämpft für die journalistischen Standards von Unabhängigkeit und Verantwortung: “Unsere Aufgabe ist es, den Machthabern die schwierigsten Fragen zu stellen.“ Doch jeden Tag steht er vor neuen Herausforderungen: Budgetkürzungen, Kündigungen von Mitarbeitern, mysteriöse Behinderungen und sogar Morddrohungen. Sein Sender kämpft gegen die steigende Popularität von Kanälen, die Nachrichten durch das Niederschreien der Gegenseite ersetzen.
Regisseur Vinay Shukla erzählt diese Geschichte im Tempo von Breaking News. Trotz der immer düsterer werdenden Nachrichtenlandschaft in Indien sendet Kumar mit seiner Professionalität und seinem Einsatz für den Nachwuchs ein Signal der Hoffnung.

Regie und Buch: Vinay Shukla • UK 2022 • 92 Min • Englisch, Hindi mit engl Untertiteln • Mit: Ravish Kumar, Sushil Mohapatra, Swarolipi Sengupta, Sushil Bahuguna, Saurabh Shukla, Deepak Chaubey

Samstag, 7. Oktober, 18 Uhr
Short Film Wallah
Deutschlandpremieren mit Preisverleihung

Die Deutschlandpremieren des Short Film Wallah-Programms bieten eine große Vielfalt mit spannenden Perspektiven – zwischen Grusel mit jump scare bis zum Familiendrama. Am Anfang des Festivals steht das Beziehungsdrama “A Family Portrait”, ein auto-ethnografischer Film über die Beziehung zwischen Entfernung und Erinnerung und welche Rolle sie in der Migrationserfahrung von Einwanderern spielen. “Anthem for Kashmir”, die von der indischen Regierung verbotene „Hymne für Kaschmir“ als kurzer Bericht über die indische Besetzung Kaschmirs, der Zwangsverschleppung, Halbwitwen, Begegnungsmorde und Opfer von Schrotflintenattacken hervorhebt. – Dos Bros Force: In einem angespannten Einwandererhaushalt lehren die kleine Tochter und ihr Bruder ihren arbeitssüchtigen Vater, dass es genauso wichtig ist, für die Familie da zu sein, wie für ihre Zukunft zu arbeiten. – From Sweden, With Love:In Lahore, Pakistan, gründet eine junge Schwedin eine Schule für Pakhiwas-Nomaden, die dort lernen, wie sie ihr Leben verbessern können. “Hide & Seek”: Ein Mädchen kämpft darum, sich in den Zwischenräumen ihrer multikulturellen Identität zurechtzufinden – eine poetische Erkundung. – Raj – Lost & Found: Ein junger Mann kann das dunkle Geheimnis um seine Identität nicht akzeptieren. Verloren lässt er sich durch die Massen der “Kumbha Mela” treiben und stößt dabei auf die Wahrheit. – Solitary: Wenige Minuten vor der Zerstörung eines Mudschaheddin-Lagers durch die US-Streitkräfte wendet sich ein Sikh-Gefangener in Einzelhaft seinem Glauben zu und wagt eine riskante Flucht. – Stick No Bills:Ein Video-Poem aus 20 Jahre alten Fotos, aufgenommen in Kochi, Kerala, von dem Architekten und Kulturhistoriker Klaus Kürvers, der auch den Soundtrack dazu liefert.-Thaipusam – trance for the son of Shiva: Ein sinnlicher-hypnotischer Eindruck von dem hinduistische Fest Thaipusam mit seinen Ritualen, seiner Spiritualität und seinem tief berührenden Gemeinschaftsgeist.

Samstag, 7. Oktober, 20:30 Uhr
Joyland
In Anwesenheit von Hauptdarstellerin Alina Khan

Haider, Tagträumer und arbeitslos, ist der jüngste Sohn einer konservativen pakistanischen Familie. Während seine zielstrebige Frau Mumtaz als Kosmetikerin arbeitet, pflegt er seinen Vater. Als Haider unverhofft zu einem Job als Background-Tänzer in der Show der charismatischen transsexuellen Tänzerin Biba kommt, wird Mumtaz gezwungen, ihre Arbeit aufzugeben. Haider entwickelt schnell tiefere Gefühle für Biba und gerät zunehmend in ein moralisches Dilemma: seine Familie erwartet einen Sohn von ihm, während er von seiner Freiheit träumt. Eine Liebeserklärung, wenn auch mit gebrochenem Herzen, an mein Heimatland.“ (Regisseur Saim Sadiq)

Regie und Buch: Saim Sadiq • Pakistan, Frankreich 2022 • 126 Min • Urdu mit engl. Untertiteln • Mit: Ali Junejo, Alina Khan, Rasti Farooq, Sarwat Gilani, Sohail Sameer, Salman Peerzada, Sania Saeed
Medienpartner Gab Magazin, Filmpartner Pakbann e.V.

Sonntag, 8. Oktober, 15 Uhr
To Kill A Tiger
Frankfurtpremiere

Ranjit, ein Bauer in Jharkhand, nimmt den Kampf seines Lebens auf, als er Gerechtigkeit für seine 13-jährige Tochter fordert, die Opfer einer brutalen Gruppenvergewaltigung wurde. In Indien, wo alle 20 Minuten eine Vergewaltigung angezeigt wird und die Verurteilungsquote bei weniger als 30 Prozent liegt, ist Ranjits Entscheidung, sich vor Gericht für seine Tochter einzusetzen, praktisch einmalig und sein Weg beispiellos. Die Dorfbewohner und ihre Anführer setzen Ranjit massiv unter Druck, die Anklage fallen zu lassen. Sie verlangen, dass das Mädchen einen ihrer Vergewaltiger heiratet – eine bewährte Lösung in der Gemeinschaft. Ranjit widersetzt sich und begibt sich auf eine gefährliche und emotionale Reise durch das Labyrinth der indischen Gerichte unter die zunehnmenden Bedrohungen durch die Dorfgemeinschaft.

Regie und Buch: Nisha Pahuja • Canada 2022 • 125 Min • Hindi, Nagpuri mit engl. Untertiteln • Mit: Ranjit, Ranjits Tochter u.v.a.

Sonntag, 8. Oktober, 17:30 Uhr
Purusha Pretham – Male Ghost
Deutschlandpremiere in Anwesenheit von Regisseur Krishand (tbc)

Der angesehene Sub-Inspektor “Super Sebastian” hat ein Problem: Eine Wasserleiche wurde ausgerechnet in seinem Distrikt in Kochi Kerala angeschwemmt und keiner weiß, wer der Tote ist. Kurz nachdem der Leichnam anonym beerdigt wurde, weil sich niemand gemeldet hat, taucht die trauernde Witwe Susanna auf und behauptet, der Tote sei ihr vermisster Mann. Doch Super-Sebastian glaubt ihr kein Wort und hat einen ganz bestimmten Verdacht…
Ein Film Noir, bei dem die Polizei nicht besonders gut wegkommt. „Umhüllt von einer Prise Humor und mit dem nötigen Respekt vor den Verstorbenen erforscht der Film das System mit einem Hauch von Satire.“ (Regisseur Krishand)

Regie und Buch: Krishand • Indien 2023 • 152 Min • Malayalam mit engl. Untertiteln • Mit: Alexander Prasanth, Darshana Rajendran, Jagadish

Letzte Änderung: 08.09.2023  |  Erstellt am: 08.09.2023

New Generations –
Independent Indian Filmfestival

6. bis 8. Oktober 2023

Orfeos Erben Frankfurt:
https://www.orfeos.net/

Karten für das Festival unter:
https://newgenerations.de

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