Lieblingsstück

Lieblingsstück

Ein Gesprächskonzert
Fanny Hensel, 1842

Eine musikalische Matinee in der Alten Oper Frankfurt war der Auftakt auf den hessenweiten „Tag für die Musik“. Stefana Sabin war dabei.

Zu den beständigsten Reihen der Alten Oper Frankfurt gehört „Mein Lieblingsstück“, eine Reihe, die die Freunde der Alten Oper seit 2006 organisieren. Viermal pro Saison stellen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ihr musikalisches Lieblingsstück vor, das Studierende der Hochschule für Musik aufführen. Ursprünglich von dem Organisten Martin Lücker, bis zu Pensionierung Professor an der Frankfurter Musikhochschule, seitdem von dessen ehemaligen Kollegen Ernst August Klötzke, Professor für Musiktheorie, moderiert, bietet diese Reihe eine unterhaltende Verbindung von Gespräch und Musik.

Denn die beiden Gäste erzählen dem Moderator von ihrem Verhältnis zu Musik im Allgemeinen und von ihrem Bezug zum ausgewählten „Lieblingsstück“ im Besonderen. Das jeweilige Lieblingsstück wird zuerst vor dem Gespräch einmal gespielt und nach den Erläuterungen des Gastes, nochmal, so dass das Publikum das Stück nun gewissermaßen aus der Perspektive des Gastes wiederhören kann.

Am vergangenen Samstag waren die Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, Mirjam Wenzel, und der Mäzen Konrad von Bethmann die beiden Gäste. Frau Wenzel hatte sich eine Sonate von Fanny Hensel gewünscht, ein selten gespieltes Stück, wie der Vortrag des Pianisten Jongmin Lee bewies. Jenseits der persönlichen Vorliebe stellte die Wahl dieses Stückes denn auch einen programmatischen Versuch dar, die Aufmerksamkeit auf eine Komponistin zu lenken, die bis heute im Schatten ihres berühmteren Bruder Felix Mendelssohn steht.

Dagegen hatte Konrad von Bethmann sich für einen bekannteren Komponisten, Eric Satie, und für dessen musikalisch höchst originelle Gnossiennnes entschieden, die nicht zuletzt als musikalische Untermalung von Filmen bekannt sind und deren schwebende Leichtigkeit Yibiao Meng in seiner Interpretation dem Publikum mitzuteilen verstand.

So war diese musikalische Matinee mit den gewählten beiden Lieblingsstücken ein willkommener Auftakt zum „Tag für die Musik“, der am darauffolgenden Sonntag von hr2 Kultur hessenweit koordiniert wurde.

Letzte Änderung: 24.05.2022  |  Erstellt am: 24.05.2022

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