Der Einzigartige

Der Einzigartige

Der Jazz-Pianist Thelonious Monk
Thelonious Monk, 1947 | © William P. Gottlieb/wikipedia

Thelonious Monk gilt als einer der modernsten Pianisten aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Er hat mit so gut wie allen Größen des Jazz seiner Zeit musiziert. Dies bezeugen auch die jüngst auf CD erschienenen Aufnahmen, die sich Thomas Rothschild angehört hat.

Dass sich Thelonious Monk bis heute als einer der modernsten Pianisten aus der Mitte des 20. Jahrhunderts anhört, liegt wohl an der unkonventionellen Harmonik, aber auch an der eigenwilligen Rhythmik seiner Kompositionen und Improvisationen. Die Zeitgenossen benötigten Jahre, um sich damit anzufreunden. Monk hat mit so gut wie allen Größen des Jazz seiner Zeit von Miles Davis bis John Coltrane, von Dizzy Gillespie bis Coleman Hawkins, von Sonny Rollins bis Gerry Mulligan, von Milt Jackson bis Max Roach musiziert. Sein gebrochenes akkordisches Spiel kontrastiert in den Live-Aufnahmen von 1958 aus dem intimen New Yorker Five Spot außer in den Unisono-Passagen mit den schnellen, ausschweifenden Läufen von Johnny Griffin, bei denen sich die Frage stellt, wann der Tenorsaxophonist eigentlich Atem schöpft.

Das Quartett wird vervollständigt durch Ahmed-Abdul Malik am Bass und Roy Haynes am Schlagzeug. Alle Kompositionen stammen von Thelonious Monk, außer „Epistrophy“ von Kenny Clarke und „Sweet Stranger“ von Milton Ager. Von „Misterioso“, um nur eine der faszinierendsten Erfindungen Monks zu nennen, gibt es unzählige Aufnahmen, aber kaum eine ist so schön wie diese mit Johnny Griffin.

Thelonious Monk und Johnny Griffin begegnet man auch auf einer CD, die, 1957 als LP aufgenommen, unter dem Namen von Art Blakey veröffentlicht wurde. Klar, dass die Soli des Bandleaders zu den Leckerbissen der CD zählen. Hinzu kommen langjährige Partner Blakeys, der Trompeter Bill Hardman und Spanky DeBrest am Kontrabass. Die Kompositionen stammen, mit Ausnahme von Griffins „Purple Shades“, alle von Thelonious Monk. Es sind Titel, die auch auf der anderen Doppel-CD enthalten sind, plus „I Mean You“. „Bya-Ya/Epistrophy“ ist mit der Version aus dem Five Spot identisch, also ohne Art Blakey’s Jazz Messengers. Drei Bonus Tracks mit Alternativversionen von „I Mean You“, „Blue Monk“ und „Evidence“ schwindeln. Sie sind zwar wieder von den Jazz Messengers, aber Thelonious Monk wird durch Sam Dockery ersetzt. Seine Kompositionen funktionieren auch ohne ihn. Aber etwas fehlt.

Letzte Änderung: 14.02.2023  |  Erstellt am: 14.02.2023

Complete Live At The Five Spot 1958  | © William P. Gottlieb/wikipedia

Thelonious Monk Complete Live At The Five Spot 1958

+ Johnny Griffin, Ahmed-Abdul Malik, Roy Haynes

Label: Essential Jazz Classics, 1958
Bestellnummer: 11126051
Erscheinungstermin: 27.1.2023

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 With Thelonious Monk  | © William P. Gottlieb/wikipedia

Art Blakey (1919-1990) With Thelonious Monk

Label: American Jazz Class
Bestellnummer: 11126064
Erscheinungstermin: 27.1.2023

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