Salome

Salome

Oper Frankfurt

Richard Strauss' Salome mit einem Text nach Oscar Wilde: Diese radikal neue und dabei durch und durch werktreue Sicht auf ein vermeintlich bekanntes Repertoirestück fasziniert auch beim wiederholten Ansehen.

Um eine aufwühlende Epoche, die Wende zum 20. Jahrhundert, geht es in Strauss’ hundertminütigem Einakter. Oscar Wilde, dessen Drama den Komponisten zu radikalen stilistischen Erneuerungen inspirierte, war nicht der erste, der sich des biblischen Salome-Sujets bediente. Doch bei Wilde zeigt sich die Geschichte als Zusammenprall von Sinnlichkeit und religiöser Askese: Die Prinzessin Salome fordert von ihrem Stiefvater Herodes den Kopf des Propheten Jochanaan, weil ihre Liebe unerfüllt geblieben ist. Unter dem Einfluss dieser faszinierenden Textvorlage reicherte Strauss seine Klangsprache mit einer bis dahin noch nie gehörten Intensität an. Er verzichtete auf eine atmosphärische Illustration des Textes und konzentrierte sich auf den Konflikt zwischen Salome und Jochanaan, auf die Radikalität ihrer Unterschiede. In einer groß angelegten Steigerung lässt sein Einakter Welten, Lebensentwürfe und Vorstellungen von Liebe aufeinanderprallen. Der Regisseur Barrie Kosky erzählt eine Liebesgeschichte komplett aus Salomes Perspektive: eine Deutung, die sich durch Reduktion und eine außergewöhnliche Intensität auszeichnet.

Letzte Änderung: 15.01.2024  |  Erstellt am: 15.01.2024

Salome
Richard Strauss (1864–1949)

Drama in einem Aufzug
Text vom Komponisten nach Oscar Wilde
Uraufführung 1905

Freitag, 19. Januar 2024
Beginn: 19.30 Uhr
Dauer: ca. 1 ¾ Std. ohne Pause

Oper Frankfurt

https://oper-frankfurt.de

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