Kein leichtes Unterfangen

Kein leichtes Unterfangen

Die Spielzeit 2023/24 der Oper Frankfurt
Elena Villalón (Sopran) und Takeshi Moriuchi (Klavier) | © Barbara Aumüller

Insgesamt gibt es elf Premieren, davon drei im Bockenheimer Depot, dreizehn Wiederaufnahmen und acht Liederabende. Die neue Spielzeit bringt Liegengebliebenes aus der Coronazeit – denn allen Beteiligten wurde zugesagt, dass ihre Inszenierung nicht in Vergessenheit geraten würde – und natürlich auch Neues.

Die Spielzeit 2023/24 der Oper Frankfurt wirft ihr Licht voraus und die Vorstellung des Spielplans begann musikalisch. Elena Villalón – erst 24 Jahre alt und neu im Ensemble – eröffnete die Pressekonferenz mit der Rosenarie aus Le nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart. Und der Intendant Bernd Loebe, Jahrgang 1952, seit zwanzig Jahren Intendant der Oper Frankfurt mit Vertrag bis 2028 – durfte das Talent dieser Sängerin loben und auch die Tatsache, dass sie sich für Frankfurt als Ort für ihr erstes Engagement entschieden hat. Sie wird das ohnehin starke Ensemble der Oper Frankfurt verstärken und so können viele der Partien in der neuen Spielzeit einmal mehr mit Sängern und Sängerinnen aus dem Ensemble heraus besetzt werden – genau gesagt sind es 85 % der Rollen.

Die neue Spielzeit bringt Liegengebliebenes aus der Coronazeit – denn allen Beteiligten wurde zugesagt, dass ihre Inszenierung nicht in Vergessenheit geraten würde – und natürlich auch Neues.

Sebastian Weigle verlässt nach 15 Jahren die Oper Frankfurt und macht sich auf den Weg zu neuen Häusern und Aufgaben. An seine Stelle tritt Thomas Guggeis als Generalmusikdirektor. Er dirigiert u. a. die Premierenserie von Mozarts Le nozze di Figaro, die Frankfurter Erstaufführung von Ligetis Le Grand Macabre, die Premiere von Wagners Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg und die Wiederaufnahmen von Verdis Don Carlo und Strauss‘ Elektra.
Interessant dürfte eine Neuinszenierung von Verdis Aida werden – mehr als 40 Jahre nach der legendären Inszenierung von Hans Neuenfels am gleichen Ort. Die Regisseurin Lydia Steier stellt sich dieser Herausforderung.

Die eher leichte Seite einer Oper wird bedient mit Jacques Offenbach Die Banditen in der Inszenierung von Katharina Thoma. Händel darf auch diesmal nicht fehlen und inszeniert wird vielleicht sein bedeutendstes Werk Giulio Cesare in Egitto.

Im Bockenheimer Depot erwartet die Zuschauer*innen Don Pasquale von Gaetano Donizetti; als Frankfurter Erstaufführung Mozarts_ Ascanio in Alba_ und von Wolfgang Fortner als Frankfurter szenische Erstaufführung In seinem Garten liebt Don Perlimplin Belisa nach dem Theaterstück von Federico García Lorca.

Insgesamt gibt es elf Premieren, davon drei im Bockenheimer Depot, dreizehn Wiederaufnahmen und acht Liederabende. Das Vermittlungsprogramm für Babys, Kinder, Familien, Jugendliche und erwachsene Operneinsteiger*innen JETZT! wird an neuer Spielstätte („Neue Kaiser“, Kaiserstraße 28 / Ecke Neue Mainzer) fortgesetzt.

Die Auslastungszahlen der Oper lagen bis Ende April 2023 bei 82 % – kein schlechter Wert und die Abonnentenzahlen steigen wieder – allerdings sind es immer noch 3.200 weniger als vor der Coronapandemie.

Alles in allem ein anspruchsvolles Programm, das sich die Oper des Jahres 2022 vorgenommen hat und auch die als beste Aufführung des Jahres 2022 ausgezeichnete Oper Die Nacht vor Weihnachten von Nikolai A. Rimski-Korsakow kehrt zurück und darf diesmal aller Voraussicht nach vor vollem Haus gespielt werden.

Intendant Bernd Loebe | © Foto: Barbara Aumüller

Im Vorwort der Broschüre zur neuen Spielzeit äußert sich Intendant Bernd Loebe wie folgt: „Meine Absicht ist es, unserem Publikum Lust auf die kommende Spielzeit zu machen, trotz aller Bomben auf die Ukraine, trotz des verbrecherischen Regimes im Iran, trotz der Erdbebenkatastrophe, trotz der Energieproblematik, trotz einer ungeklärten Finanzierung der zu erwartenden hohen Tarifsteigerungen und trotz der immer noch nicht abgeschlossenen Zukunftsplanung für die Städtischen Bühnen. Kein leichtes Unterfangen. Dennoch haben Theater und Oper in dieser Zeit der Ängste, der Ahnungen und der schlechten Meldungen eine besonders wichtige Funktion.“

Dem kann man nur zustimmen und hoffen, dass das Angebot er Oper von vielen Menschen angenommen und wahrgenommen wird – denn lohnend, besonders was die Qualität des Orchesters, des Chores und der Sänger und Sängerinnen angeht, ist ein Besuch in der Oper Frankfurt immer.

Letzte Änderung: 06.07.2023  |  Erstellt am: 14.05.2023


Die Saison 2023/24 ist veröffentlicht. Der Vorverkauf für die gesamte Spielzeit beginnt am 17. Juli.
Die Broschüre finden Sie hier:
Zum Download

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