(K)ein Thema für Muslim*innen? Muslimische Perspektiven auf den Kampf gegen Antisemitismus

(K)ein Thema für Muslim*innen? Muslimische Perspektiven auf den Kampf gegen Antisemitismus

Jüdisches Museum Hohenems

Die Gesprächsreihe wurden den Möglichkeiten und Herausforderungen muslimisch-jüdischer Allianzen gewidmet. Unterschiedliche Perspektiven werden beleuchtet und muslimische, jüdische (und anders positionierte) Akteur*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen zu Wort.

Die zweite Veranstaltung der Reihe ist den Beiträgen der beiden Gesprächspartner zur kritischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus und NS-Vergangenheit gewidmet. Gibt es in der Beschäftigung mit NS-Vergangenheit und Antisemitismus einen Ort für migrantische und muslimische Perspektiven? Werden die Stimmen der Angehörigen von Minderheiten in diesem ohnehin schon politisch aufgeladenen Diskurs überhaupt gehört? Wie könnte eine Auseinandersetzung auch mit den eigenen antisemitischen Traditionen aussehen, ohne dabei die Spaltung in „gute und schlechte Migrant*innen“ zu befördern?

Diesen Fragen soll gemeinsam mit Alexander Abdullah Osman und Burak Yilmaz nachgegangen werden. Sie werden von ihren Erfahrungen in der Arbeit mit jungen Muslim*innen berichten und über die Herausforderungen und Chancen der Auseinandersetzung mit Antisemitismus aus einer muslimischen Perspektive heraus diskutieren.

Vorarlberg hat nach Wien den österreichweit höchsten Migrationsanteil im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung – rund 13% der Vorarlberger Gesellschaft sind außerdem muslimisch sozialisiert. Erkennt man diese migrationsgesellschaftlichen Tatsachen an, stellen sich Fragen nach den Teilhabechancen dieser Gruppen. Neben sozio-ökonomischen Bedürfnissen beinhaltet Teilhabe auch, sich an gesellschaftlichen Diskursen selbstbewusst beteiligen zu können. Dafür soll, auch in Vorarlberg, der Weg geebnet werden.

Alexander Abdullah Osman ist Mediator, Trainer, Jugendleiter und Kommunikationswissenschaftler. Er war Mitbegründer der Muslimischen Jugend Österreichs (MJÖ) im Jahr 1996, der ersten Organisation für deutschsprachige muslimische Jugendliche in Österreich mit dem Ziel der Stärkung einer österreichisch-muslimischen Identität. Er ist Mitherausgeber des Bandes „Radikal gegen Extremismus: Theorie und Praxis 20-jähriger muslimischer Jugendarbeit“ und hat für die MJÖ das Projekt „Muslim*innen gegen Antisemitismus“ maßgeblich mit auf den Weg gebracht.

Burak Yilmaz hat Germanistik und Anglistik in Bochum studiert und macht derzeit eine Ausbildung zum Theaterpädagogen. In verschiedenen Projekten der Jugendarbeit und im Strafvollzug hat er mit jungen Menschen kritisch zu Themen wie Ehre, Sexismus und Gewalt, Islamismusprävention, Antisemitismus, Rassismus und NS-Geschichte gearbeitet. Er ist Initiator des Projekts „Junge Muslime in Auschwitz“ und hat 2021 das Buch „Ehrensache- Kämpfen gegen Judenhass“ veröffentlicht.

Der Moderator Arnon Hampe ist Politikwissenschaftler und leitet das Projekt #OhneAngstVerschiedenSein am Jüdischen Museum Hohenems. Zuvor hat er in Berlin für verschiedene Institutionen im Bereich antisemitismus- und rassismuskritische Bildung, Holocaust Education und Vermittlung jüdischer Geschichte und Gegenwart gearbeitet. Seit Anfang 2022 lebt und arbeitet er in Hohenems.

Letzte Änderung: 09.03.2023  |  Erstellt am: 09.03.2023

„(K)ein Thema für Muslim*innen? Muslimische Perspektiven auf den Kampf gegen Antisemitismus“

Im Gespräch mit Alexander Osman (Wien) und Burak Yilmaz (Duisburg)
Moderation: Arnon Hampe (Jüdisches Museum Hohenems)

Eine Gesprächsreihe zu muslimisch-jüdischen Beziehungen im Rahmen des Projekts #OhneAngstVerschiedenSein

Mittwoch, 15. März 2023
um 19.30 Uhr

Jüdisches Museum Hohenems
Schweizer Str. 5
6845 Hohenems
Österreich

www.jm-hohenems.at

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