Verrückt nach Trost

Verrückt nach Trost

Künstler*innenhaus Mousonturm
Verrückt nach Trost  | © Armin Smailovic

Zum ersten Mal hat Regisseur Thorsten Lensing selbst zur Feder gegriffen und das Stück Verrückt nach Trost (15.-18.12.) über zwei Geschwister geschrieben, die in Erinnerung an ihre Eltern immer wieder die gleichen Rituale und Spiele vollziehen. Maßgeschneiderte Rollen für die Schauspielstars und Lensings All-Time-Begleiter*innen Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi und Devid Striesow. Auf der Bühne verwandeln sie sich in sprechende Oktopusse, kriechende Schildkröten, verletzte Stabhochspringerinnen und Pflegeroboter. Ganz großes Theater – sagt auch das Fernsehen.

Nach den erfolgreichen Romanbearbeitungen von Fjodor M. Dostojewskis „Die Brüder Karamasow” (Friedrich-Luft-Preis für die beste Berliner Aufführung im Jahr 2014) und David Foster Wallaces „Unendlicher Spaß” (Berliner Theatertreffen 2019) hat Thorsten Lensing zum ersten Mal ein eigenes Stück für das Theater geschrieben, genauer gesagt für seine langjährigen Weggefährten, die Schauspieler*innen Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi und Devid Striesow.

Die Kinder Charlotte und Felix kommen aus dem Meer und spielen am Strand ihre toten Eltern. Ein Ritual, das die beiden seit Jahren pflegen. In Erinnerung an die wilde Ausgelassenheit ihrer Eltern cremen sie sich den Rücken ein und kitzeln einander, bis sie kaum noch Luft bekommen. Für kurze Augenblicke fällt alle Trauer von ihnen ab. Immer wieder jedoch brechen die unterschiedlichen Bedürfnisse der beiden zehn- und elfjährigen Geschwister in das Spiel ein. Während die ungebändigte Fantasie der Kinder den ersten Teil der Inszenierung bestimmt, steht im zweiten Teil das Erwachsenendasein im Vordergrund. Die Geschwister gehen getrennte Wege. Charlotte trifft als Oktopus auf einen todessehnsüchtigen Taucher, der glaubt, sich mit Tieren verständigen zu können. Felix hingegen versucht trotz seiner körperlichen Fühllosigkeit, die ihn seit dem Tod seiner Eltern verfolgt, nicht zu vereinsamen.

Die Zuschauer*innen begleiten die Figuren über mehrere Jahrzehnte hinweg, von der Kindheit bis ins hohe Alter, sodass sie am Ende gemeinsame Erinnerungen mit ihnen teilen. An diesem Theaterabend werden intensivste Leseerfahrungen und intimste Wunschvorstellungen zum Leben erweckt. Es begegnen uns hungrige Babys auf riesigen Parkplätzen, verletzte Stabhochspringerinnen, sprechende Oktopusse, todessehnsüchtige Taucher, Menschen, die ihren eigenen Körper nicht spüren, Kühe am Schlachttag, Pflegeroboter und Sterbende, die in einem Altenheim auf ihren Tod warten. Sie alle sind getrieben von der Angst, ihren Weg verloren zu haben, und der großen Sehnsucht nach dem Gefühl, richtig am Leben zu sein.

Verrückt nach Trost | © Foto: Armin Smailovic

Thorsten Lensing ist freier Regisseur, gründete 1994 das Theater T1 und gewann immer wieder namhafte SchauspielerInnen und unterschiedliche KooperationspartnerInnen für seine Inszenierungen, die mehrfach zum Theaterfestival IMPULSE und dem Akzente-Festival in Duisburg eingeladen wurden. Für die Produktion Karamasow wurde Thorsten Lensing mit dem Friedrich-Luft-Preis 2014 ausgezeichnet.

Letzte Änderung: 14.12.2022  |  Erstellt am: 14.12.2022

Verrückt nach Trost
Thorsten Lensing

Mousonturm Saal
Theater

15.12.2022, 19.00 Uhr
16.12.2022, 19.00 Uhr
17.12.2022, 19.00 Uhr
18.12.2022, 18.00 Uhr

Dauer: ca. 3,5 Stunden inkl. Pause
Sprache: Deutsch

www.mousonturm.de

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