Teufel noch mal...!

Teufel noch mal...!

Neue Werke von Stephan Balkenhol in der Hamburger Galerie bei Holger Priess

Als einer der “wichtigsten deutschen Bildhauer” und als "profiliertesten Vertreter der zeitgenössischen Skulptur" wurde Stephan Balkenhol bereits in der Presse gefeiert. Zahlreiche neue Werke des aus Fritzlar stammenden Künstlers, hauptsächlich Holzskulpturen und Reliefs, werden nun in Hamburg gezeigt.

Aufgewachsen ist der deutsche Künstler, neben seinem Heimatort Fritzlar, in Luxemburg und Kassel, dem Ort in dem die renommierte Ausstellungsreihe “documenta” beheimatet ist. Von vier Kindern, allesamt Söhne, war Stephan Balkenhol der Jüngste. Seine Mutter war Hausfrau und der Vater ein Gymnasiallehrer. Balkenhol besuchte die Schule, in welcher sein Vater als Lehrer tätig war, die Europäische Schule in Luxemburg und schloss seine schulische Laufbahn mit dem Abitur in Kassel ab.

Von 1976-1982 studierte er bei Ulrich Rückriem an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und begann im Anschluss vermehrt mit Holz zu arbeiten. Im Gegensatz zu der minimalistischen Formensprache seines Lehrers Rückriem, stehen bei Balkenhol organische Formen und Figuren im Vordergrund. 1983 erhält er das renommierte Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium für hervorragende künstlerische Leistungen welches vom Künstler selbst 1975 begründet wurde.

Ebenfalls erhielt er kurz darauf das Arbeitsstipendium der Freien und Hansestadt Hamburg. Bereits 6 Jahre nach der Studienzeit an der Hamburger Hochschule, erhielt Stephan Balkenhol einen Lehrauftrag an selbiger und lehrte dort von 1988 – 1989. Im Anschluss war er bis 1991 an der Frankfurter Städelschule tätig.

Während seiner Lehrtätigkeit stieg seine internationale Bekanntheit. Durch seinen Beitrag zu der Ausstellung “Skulpturen Projekte Münster” 1987 erregte er über deutsche Grenzen hinaus Aufmerksamkeit. Balkenhol platzierte einen “Mann mit grünem Hemd und weißer Hose” auf dem Kaminvorsprung einer Brandmauer. Die Physik der Skulptur ähnelte der eines Menschen so sehr, dass mehrfach die Polizei gerufen wurde, da die Passanten glaubten, einen Selbstmörder entdeckt zu haben. Eine Ähnliche Situation ergab sich anlässlich der Ausstellung “Double Take” in London, 1992. Stephan Balkenhol platzierte ein, dem in Münster ähnliches Werk auf einem Sockel mitten in der Themse. Wieder wurde die Polizei von besorgten Passanten eingeschaltet, um dem “Selbstmörder” zur Hilfe zu eilen und auch die Leute selbst sprangen in den Fluß um den Menschen zu retten.

Das werkbestimmende Material von Stephan Balkenhol ist das Holz, aus dem er mit groben Hieben und mit Hilfe von Hammer und Meißel seine Figuren herausarbeitet; der künstlerische Arbeitsprozess und die Struktur des Holzes bleiben somit stets sichtbar und werden zu einem charakteristischen Ausdrucksmittel. Seit 1982 beschäftigt sich der Künstler hauptsächlich mit der Darstellung des Menschen und liefert der zeitgenössischen Kunst seither mit seinem Formenvokabular, das traditionelle Elemente der Bildhauerei mit neuen ästhetischen Positionen vereint, neue Impulse.

Seit 1992 lehrt Stephan Balkenhol an der Akademie für Bildende Künste in Karlsruhe. Der Künstler lebt in Karlsruhe und im lothringischen Meisenthal.

Letzte Änderung: 03.11.2022  |  Erstellt am: 20.10.2022

Stephan Balkenhol:
Teufel noch mal…!

Dauer der Ausstellung:
29. Oktober – 3. Dezember 2022

Holger Priess Galerie
Admiralitätstr. 71
20459 Hamburg
www.holgerpriess.com

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