Rote Ohren fetzen durch Asche

Rote Ohren fetzen durch Asche

Dritte Ausgabe von "Remake. Frankfurter Frauen Film Tage"

"Remake. Frankfurter Frauen Film Tage" wird von der Kinothek Asta Nielsen veranstaltet und findet vom 23. bis 28. November 2021 statt. „, …weil nur zählt, was Geld einbringt‘ – Frauen, Arbeit und Film“ ist das Schwerpunktthema der dritten Festivalausgabe. Die Würdigung der Geschichte von Frauenfilmfestivals wird bei "Remake 3" mit einem Rückblick auf die Feminale (Köln) und femme totale (Dortmund) fortgesetzt. Die Personale „Ungenierte Unterhaltung – Frieda Grafe. Filmkritikerin“ erinnert an die bedeutende Autorin der bundesdeutschen Kino- und internationalen Filmgeschichte. "Remake On Location" erweitert das Festival um Vorführungen vor und nach den Festivaltagen an verschiedenen Orten: So findet am 26. Oktober 2021 die Kinopremiere der Restaurierung / Digitalisierung des queeren Kultfilms "Rote Ohren fetzen durch Asche" im Frankfurter Harmonie statt.

Bereits am 15. September 2021 um 18 Uhr startet “Remake On Location” mit der Vorführung der vom Arsenal – Institut für Film- und Videokunst durchgeführten neuen Restaurierung von “Ekmek parasi / Geld fürs Brot” (BRD 1994), der Filmemacherinnen Serap Berrakkarasu und Gisela Tuchtenhagen im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. Die Vorführung ist Teil des DFF-Programms „Von hier. Filme als Archive der Migrationsgesellschaft“. Die Künstlerische Leiterin der Kinothek, Gaby Babić, führt in den Film ein.

“Remake On Location” erweitert das Festival um Vorführungen vor und nach den Festivaltagen an verschiedenen Orten. So wird im Vorfeld des Festivals auch ein besonderes Projektergebnis der vorangegangenen Festivalausgabe präsentiert: Die Kinopremiere der aufwendigen Restaurierung und Digitalisierung des queeren Kultfilms “Rote Ohren fetzen durch Asche” (R: Ursula Pürrer, Dietmar Schipek, Ashley Hans Scheirl, Österreich 1991). Diese findet am 26. Oktober 2021 um 20.45 Uhr im Kino Harmonie in Frankfurt statt. Gäste des Abends sind Ursula Pürrer und Ashley Hans Scheirl. Die Projektleiterin Karola Gramann wird mit weiteren Beteiligten die Arbeit an der Restaurierung und Digitalisierung vorstellen.

“Remake. Frankfurter Frauen Film Tage” findet dann vom 23. bis 28. November 2021 statt. Festivalort ist die Pupille – Kino in der Uni. „, …weil nur zählt, was Geld einbringt‘ – Frauen, Arbeit und Film“ ist das Schwerpunktthema der dritten Festivalausgabe. Das Programm erkundet den Themenkomplex Arbeit im Film, denn obwohl Arbeitsumgebungen und Arbeitssituationen zum „Standardrepertoire“ von Filmen gehören, bleibt Arbeit selbst meist eigentümlich unsichtbar. Dies gilt insbesondere für die von Frauen geleistete Arbeit. In Arbeitswelten verdichten sich Geschlechter-, Migrations- und Klassenverhältnisse sowie Diskriminierungen, wie gleich der “Remake On Location”-Eröffnungsfilm “Ekmek parasi” über Arbeiterinnen in einer Lübecker Fischfabrik eindrücklich vor Augen führt. Der Film wird in der Festivalwoche ein weiteres Mal gezeigt werden, dann in Anwesenheit der Filmemacherinnen.

Rote Ohren fetzen durch Asche

Die Remake-Personale erinnert dieses Jahr mit dem Programm „Ungenierte Unterhaltung – Frieda Grafe. Filmkritikerin“ an die Filmkritikerin Frieda Grafe (1934–2002). Das Programm wird aus einer Auswahl von Grandhotel-Filmen bestehen, die Frieda Grafes Text „Die Saubere Architektur in Gefahr. Die Grandhotels in der Unterhaltungsindustrie“ entnommen ist. Begleitend zu den Filmen sind Textlesungen, Vortrag und Gespräche vorgesehen. Auch bildet das Programm einen Nachtrag zu dem bei Remake 2019 verhandelten Thema Geschichte. Im Rahmen vom diesjährigen Remake ist zudem Frieda Grafes Wirken in der Kinoöffentlichkeit als eine implizite und explizite Stellungnahme zum Thema Arbeit von Interesse. Das Programm wird kuratiert von Karola Gramann und Heide Schlüpmann.

Jede Festivalausgabe widmet sich zudem der Präsentation von bedeutenden Frauenfilmfestivals. 2021 blickt Remake auf die Geschichte der beiden bundesdeutschen Festivals “Feminale” (Köln) und “femme totale” (Dortmund), die sich konzeptionell unterschieden: Das 1984 gestartete Festival “Feminale”, das von Kölner Studentinnen gegründet worden war, legt mittels verschiedener Sektionen seinen Fokus auf zeitgenössische experimentelle und dokumentarische Produktionen. Das 1987 gestartete Festival “femme totale” hingegen gruppierte und präsentierte neben neuen Filmen auch thematische Retrospektiven.

Glanzvoller Höhepunkt von “Remake” ist auch ein CineConcert im Schauspiel Frankfurt, am 25. November 2021 um 19.30 Uhr: Die Uraufführung einer Auftragskomposition von Maud Nelissen zu Lois Webers Shoes (USA, 1916). Dieser Stummfilm über die Lebenswirklichkeit eines jungen „Ladenmädchens“ in der modernen Großstadt, zählt zu den bedeutendsten feministischen Filmen in der Geschichte des Kinos. Kuratiert von Karola Gramann.

Rote Ohren fetzen durch Asche

Über das Festival:

“Remake. Frankfurter Frauen Film Tage” wird von der Kinothek Asta Nielsen e.V. veranstaltet und findet vom 23.-28.11.2021 zum dritten Mal statt. “Remake” verschreibt sich der Wiederentdeckung und Neuaufführung von Filmen aus der Geschichte im Kontext aktueller Filme. Ausgehend von Themenschwerpunkten entfaltet sich “Remake” in einer Mischung aus Festival und Symposium. Unterschiedliche Epochen und Genres verflechten sich im Programm. Im Fokus: Frauen, Geschlechterverhältnisse, Emanzipation, Aspekte des “queer cinema” und ein anderer Blick auf die Gesellschaft, auf Phänomene wie Migration, Kolonialismus, Rassismus. Restaurierungen und eine Begleitpublikation dienen der Nachhaltigkeit von “Remake. Frankfurter Frauen Film Tage”.

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Letzte Änderung: 17.09.2021  |  Erstellt am: 12.09.2021

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