Frankfurter Frauen Film Tage

Frankfurter Frauen Film Tage

Gemeinsam...! Nähe, Verantwortung und Solidarität mit Anderen

Zum vierten Mal veranstaltet die Kinothek Asta Nielsen e.V. "Remake. Frankfurter Frauen Film Tage". "Remake" zeigt rund 60 Kurz- und Langfilme aus über 100 Jahren Filmgeschichte, darunter als deutsche Kinopremiere Kelly Reichardts neuesten Spielfilm SHOWING UP (USA 2022). Die sechs Festivaltage werden durch "Remake On Location" Screenings in den Wochen vor und nach dem Festival erweitert.

Das Programm zum Schwerpunktthema “Gemeinsam…! Nähe, Verantwortung und Solidarität mit Anderen” versammelt Filme ganz unterschiedlicher Ästhetiken und Genres, wobei diese nach Möglichkeit in ihren Originalformaten vorgeführt werden. So kommt eine 35mm-Kopie (Vintage-Print) von Stephanie Rothmans THE STUDENT NURSES (USA 1970) aus dem Academy Archive zur Aufführung: ein subversives B-Picture, im 68er-Zeitgeist Kaliforniens und aus Perspektive von vier Schwesternschülerinnen erzählt. Zwei mittellange, für das National Film Board of Canada gedrehte Dokumentarfilme der Aktivistin, Sängerin und Filmemacherin Alanis Obomsawin – Angehörige der Abenaki Nation – widmen sich unterschiedlichen Facetten von sozialer Gerechtigkeit für indigene Menschen: POUNDMAKER’S LODGE: A HEALING PLACE (1987) und MOTHER OF MANY CHILDREN (1977). Die Kinothek Asta Nielsen sammelt seit über zwei Jahrzehnten Amateurfilme: Das Programm „Jenseits der Familie: Home Movies anders“ wird Super 8-Analogfilm zur Aufführung bringen und den Bogen zu Filmen aus der lesbischen Subkultur der BRD schlagen. Einige Filme des Festivalprogramms laufen erstmals in Deutschland, so Kelly Reichardts lakonische Komödie SHOWING UP. Michelle Williams spielt darin die Bildhauerin Lizzy. Kurz vor einer wichtigen Solo-Ausstellung navigiert sie bei den Vorbereitungen zu dieser durch ein Chaos von Familienangelegenheiten, Haustiersorgen und Streitereien mit ihrer Vermieterin, die gleichzeitig Nachbarin und Künstlerkollegin ist.

Edith Marcellos filmisches Werk ist trotz seines Umfangs und seiner Qualität in der filmhistorischen Forschung bisher unbeachtet geblieben und einem heutigen Publikum unbekannt. Marcellos Filmarbeit gilt in erster Linie sozialen Bewegungen und kritischen Analysen der Gegenwart aus der Perspektive von Migrant*innen, Arbeiter*innen und Aussteiger*innen. Die Remake-Personale Die Dokumentaristin Edith Marcello versammelt acht Dokumentarfilme und Reportagen der Frankfurter Filmemacherin, von denen drei als 16mm-Kopien vorgeführt werden, darunter Edith Marcellos und David Wittenbergs DAS LAND, DAS WIR UNS NEHMEN von 1981 über eine Landkooperative in der Nähe von Rom.

Mit dem “Tribut CHAOS FILM Hildegard Westbeld” würdigt “Remake” die Arbeit der Berliner Filmarbeiterin, Aktivistin und Produzentin Hildegard Westbeld, die Ende der 1970er Jahre den ersten Verleih für Filme von und für Frauen gründete. Die Kinothek hat erst kürzlich den Vorlass Hildegard Westbelds übernommen. Begleitend zum Schwerpunkt Tribut an CHAOS FILM gibt es eine Kabinett- Ausstellung, in der Dokumente zur Geschichte des Filmverleihs aus dem Vorlass zu sehen sind. Die Schau ist Gast der Ausstellung „Bilder werfen. Grabungsarbeiten zur studentischen Filmkultur in Frankfurt“, die aus einem Seminar des Masterstudiengangs „Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation“ hervorgegangen ist und sich der Geschichte des Film-Studios und des Pupille-Kinos an der Goethe-Universität widmet. Die Vernissage findet am 30. November um 18 Uhr statt. Ausstellungsort ist das Schopenhauer-Studio der Universitätsbibliothek/Zentralbibliothek.

Bereits zum dritten Mal hat die Kinothek Asta Nielsen die niederländische Stummfilmkomponistin und Pianistin Maud Nelissen mit einer Komposition beauftragt. Dieses Jahr bringt das “CineConcert” den schwedischen Stummfilm NORRTULLSLIGAN / WEIBLICHE JUNGGESELLEN mit einer Welturaufführung neuer Filmmusik auf die Leinwand. Als festlicher Höhepunkt von Remake findet die Aufführung am 7. Dezember um 19.30 Uhr im Cantate-Saal der Volksbühne Frankfurt im Großen Hirschgraben statt. Tickets sind online über die Website der Volksbühne oder an der Abendkasse zu erwerben.
Den Auftakt zu “Remake On Location” macht am 25. November ab 19 Uhr ein Double Feature im Mayer49. Zur Filmeinführung und anschließende Diskussion des Dokumentarfilms CARRY GREENHAM HOME (GB 1983) von Beeban Kidron und Amanda Richardson und der Anti-Nuclear-Trilogy von Sandra Lahire (GB 1987–1989) ist Lucy Reynolds von der University of Westminster zu Gast.

Letzte Änderung: 23.11.2023  |  Erstellt am: 23.11.2023

Remake.
Frankfurter Frauen Film Tage

5.-10.12.2023

Zum Programm

www.remake-festival.de

divider

Kommentare

Es wurde noch kein Kommentar eingetragen.

Kommentar eintragen