Ein Pakt mit dem Teufel

Ein Pakt mit dem Teufel

internationales theater frankfurt

Das Internationale Theater Frankfurt lädt das Publikum zu einer außergewöhnlichen Inszenierung von "Goethes Faust - Ein Pakt mit dem Teufel" ein. Unter der Leitung von Regisseur und Dramaturg Hans-Peter Speicher behandelt das Stück im Gegensatz zu den meisten Faust-Interpretationen nicht nur den ersten, sondern ebenso den sonst im Theater wenig beachteten zweiten Teil.

Vergessen Sie alles, was Sie über Faust wissen! Na gut, vielleicht nicht alles.
Immerhin sollte Ihnen bekannt sein, dass Faust eine Tragödie von Goethe ist. Also quasi eine Tragoethie. Aber eigentlich handelt es sich bei diesem von Ihnen gerade so leichtfertig als Tragödie abgetanen Werk vielmehr um eine Komödie. Oder vielleicht auch um beides.
„Die Deutschen sind übrigens wunderliche Leute!«, soll Goethe einmal zu seinem Sekretär Eckermann gesagt haben. »Da kommen sie und fragen: welche Idee ich in meinem Faust zu verkörpern gesucht? Als ob ich das selber wüsste.« Also hatte Goethe selbst keinen Schimmer?
Kann schon sein. Aber das hat ihn nicht davon abgehalten, ständig an dem Superwerk zu feilen und zu schrauben und schließlich noch einen zweiten Teil hinterherzuschieben. Dabei hat Goethe sich den Faust ja gar nicht ausgedacht. Keiner hat das. Johann Georg Faust kam irgendwann um 1480 zur Welt und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Wunderheiler und Alchemist. Schnell machte er sich einen Ruf als Scharlatan und Kinderschänder, was auch in der damaligen Zeit kein guter Ruf war.
Faust soll bei chemischen Experimenten infolge einer Explosion umgekommen sein. Angeblich habe er versucht, Gold herzustellen. TOLL! dachten sich da so manche Schriftsteller. Zu ihnen zählen Christopher Marlowe, Christian Dietrich Grabbe und natürlich auch GOETHE.
Für die Inszenierung hat Regisseur Hans-Peter Speicher die beiden Goethe-Werke (leicht gekürzt!!) zu einem Stück verbunden und den Klassiker mit Auszügen der anderen Faust-Erzählungen verwoben. Denn schon Goethe wusste: »Je für den Verstand unfasslicher eine poetische Produktion, desto besser.«

Mit bereits 12110 Versen als Ausgangsmaterial, fließen in diese Inszenierung zusätzlich Auszüge aus weiteren Faust-Dramen ein, sodass das ikonische Werk in einem neuen Licht erstrahlt. Die klassische Tragödie wird in ein Wechselspiel zwischen Tragik und Komödie verwandelt, das mit einem sechsköpfigen Ensemble die Grenzen der menschlichen Existenz erkundet.
Auf der Suche nach nicht weniger als dem Sinn des Lebens trifft der gelehrte Doktor Faust auf den Teufel höchstpersönlich, mit welchem er prompt eine Wette eingeht. Im Handumdrehen erhält er durch eine Hexe und deren magische Künste seine Jugend zurück. Faust, wie neugeboren, verliebt sich Hals über Kopf in Gretchen. Die weiß gar nicht, wie ihr geschieht, als sie immer tiefer in das Drama hineingezogen wird, vor dem sie auch ihre beste Freundin Marthe und ihr Bruder Valentin nicht bewahren können. Im Laufe des Stückes wird so manch ein Hexentanz getanzt, der ein jedermann in seinen Bann zieht. Doch reicht dies aus, damit Faust nun doch im Augenblick verweilen will?
Die Inszenierung entführt das Publikum in eine Welt, in der der Teufel mit Kondomen gejagt wird, Wissenschaftler sich erfolglos die Köpfe zerbrechen und Faust und Mephisto sich ungeniert den Genüssen und Gelüsten der Walpurgisnacht hingeben.

Letzte Änderung: 25.01.2024  |  Erstellt am: 25.01.2024

Goethes FAUST – Ein Pakt mit dem Teufel
„Wer immer strebend sich bemüht …“

Regie und Dramaturgie:
Hans-Peter Speicher
Regieassistenz:
Ronja Koch
Licht und Video:
Johannes Schmidt
Besetzung:
Philippe Jacq, Brigitte Korn, Laszlo Quast, Lotte Fiebig, Marco Rolfes, Jakob Famulok

Termine:
Do, 25. Jan. 2024, 20 Uhr
Mi, 21. Feb. 2024, 11 Uhr
Do, 22. Feb. 2024, 20 Uhr

https://internationales-theater.de

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