Zwischen den Hügeln

Snap Shot #16

Daereungwon Grabhügel Park | © Sarah C. Schuster

Die Reihe „Snap Shots“ widmet sich Schnappschüssen, die keinen Filter brauchen. Hier treffen Bilder, unvermittelt mit dem Handy fotografiert, auf Worte, die einen Gedanken auf den Punkt zu bringen suchen. Diese Momentaufnahmen konzentrierter Aufmerksamkeit sind so unterschiedlich wie die Wege, die zum gemeinsamen Ziel führen: ein offener Austausch über was uns bewegt und als Menschen verbindet. Wir laden unsere Autor:innen dazu ein, sich mit kleinen oder großen Gedanken an der Reihe zu beteiligen.

In Daereungwon, dem historischen Grabhügelpark in Gyeongju, laufen wir zwischen den Hügeln als spazierten wir auf Ewigkeit. Manche Hügel sind Königsgräber der Silla-Dynastie (57 v. Chr. – 935 n. Chr.) wie das Cheonmachong-Grab, in dem die sagenumwobene „Himmelspferd“-Krone gefunden wurde. Unter grasbewachsenen Erhebungen ruhen Legenden, und wir zwischendrin, wie unser Glauben einbalsamiert in engen Holzkisten, eine Krone mache einen König, aber es gehört mehr dazu. Ein Mann geht mit seinem Hund Gassi. Ich bin dankbar für meine Freunde. Wir leben mit den Hügeln.

Wir sitzen auf einem Grab, sehen dem Hund dabei zu, wie er sein Geschäft verrichtet, und entspannen uns im Ungewissen. Ich weiß nicht mehr, wann wir angefangen haben, Unsicherheit als Möglichkeit zu sehen, zu wachsen. So ganz habe ich es noch nicht geschafft, mich in der Anspannung wohlzufühlen, wenn sich mein Magen zusammenzieht und die Nerven anfeuert. Aber ich habe es verstanden. Was jenseits des Komfortablen liegt, jenseits der Gräber. Der Wind merkt sich keine Namen, aber manche Spuren bleiben im Gras. Wir sind da. Der Rest wird sich zeigen.