
Die Reihe „Snap Shots“ widmet sich Schnappschüssen, die keinen Filter brauchen. Hier treffen Bilder, unvermittelt mit dem Handy fotografiert, auf Worte, die einen Gedanken auf den Punkt zu bringen suchen. Diese Momentaufnahmen konzentrierter Aufmerksamkeit sind so unterschiedlich wie die Wege, die zum gemeinsamen Ziel führen: ein offener Austausch über was uns bewegt und als Menschen verbindet. Wir laden unsere Autor:innen dazu ein, sich mit kleinen oder großen Gedanken an der Reihe zu beteiligen.
Wir alle fallen. Wir alle stehen auf.
Vielleicht wissen wir, warum wir gefallen sind – und warum wir wieder aufstehen. Das Auf und Ab des Lebens ist uns vertraut.
Doch wer denkt an das Liegen?
Wir holen Rat von Mensch und Maschine, wie wir den Sturz überstehen und wieder in den Stand gelangen, rekapitulieren die Gründe für das Ab oder suchen Schwung für das Auf.
Aber in all dem: Wann lassen wir uns einfach liegen?
Liegen ist das, was den refraktiven Strohhalm im Wasserglas – dessen Anfang und Ende sich augenscheinlich nicht treffen – wieder vereint. Der unabdingbare Zustand dazwischen – dort, wo der Schmerz abklingt, und neue Kraft entsteht.
Liegen benötigt keine Begründung. Es reicht der Grund. Erholung muss nicht verdient werden.
Was nützt es, am Boden zu leuchten, wenn unser Licht niemanden erreicht?

Letzte Änderung: 19.04.2025 | Erstellt am: 19.04.2025
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