DREI FERNSEHDRAMOLETTE

DREI FERNSEHDRAMOLETTE

Drei Dramolette über die Absurditäten unserer Zeit
Ein dunkler Wald mit einem Licht das durch die Bäume scheint | © Jimmy Donnellon, Unsplash

Das Theater des Absurden, das unsere Zeit und ihre Krankheiten kommentiert ‒ das kann der in New York lebende und auf Deutsch schreibende Autor Hannes Stein ziemlich perfekt. In drei TV-Ein-Aktern, die er Dramolette nennt, geht es um Hexenverbrennung, die ‒ ja, ja! ‒ es immer noch gibt, um den Kolonialismus und seine Altlasten sowie um die Invasion (aus dem Osten?, vielleicht …) und die Gefahr eines Atomkrieges. Aber auch machhungrige Diktatoren und Populisten bekommen ihr Fett weg. Ionesco und Mrożek lassen in diesen Texten schön grüßen.

1. Der Hexenhammer

Dramatis personae:

MODERATOR, ein Mann mit jungenhaft-alterslosem Gesicht
HEXE, eine ältere Dame mit Brille
SACHBUCHAUTOR, ein Mann um die vierzig, teigig, glatt rasiert
INTELLEKTUELLER, ein Fleischklops, der zu ironischem Lächeln neigt
BESORGTER BAUER, ein Choleriker mit struppigem Bart und rötlicher Gesichtsfarbe; die Mistforke lehnt an seinem Sitz

MODERATOR: Guten Abend, meine Damen und Herren, schön, dass Sie eingeschaltet haben. Wir widmen uns in der heutigen Sendung einem Thema, das die Menschen im ganzen Land beschäftigt: den Hexen. Vorurteilsfrei wollen wir die Frage diskutieren: Sind Hexen die Gefahr, für die viele Menschen sie halten? Wenn ja, was kann gegen sie unternommen werden? Unser erster Gast hat ein Sachbuch zum Thema verfasst, das seit Jahren auf den Bestsellerlisten steht. Bitte, Herr Kramer.

SACHBUCHAUTOR: Wer die Existenz der schwarzen Magie leugnet, kann ebenso gut auch die Existenz der Gebirge leugnen. Es gibt männliche und weibliche Hexen, aber Frauen neigen mehr zur schwarzen Magie als Männer. 

HEXE: Ha!

SACHBUCHAUTOR ungerührt: Frauen in ihrer Schwachheit und Wollust lassen sich oft vom Teufel verführen. Ich will nicht in die Details gehen, aber auf dem Blocksberg führen die Hexen den Intimverkehr mit Satan in allen Stellungen aus. Danach zaubern sie den Männern die Geschlechtsteile weg …

INTELLEKTUELLER: Blödsinn.

MODERATOR pädagogisch: Sie sind gleich dran, Herr Thomasius. In dieser Sendung dürfen alle ausreden. Es herrscht das Recht auf Meinungsfreiheit. Bitte, sprechen Sie weiter, Herr Kramer.

SACHBUCHAUTOR: Die Hexen zaubern den Männern das Geschlechtsteil weg, Penis wie auch Hoden, dann versammeln sie die Geschlechtsteile in einer Art Kuhle. Dort sehen die Geschlechtsteile sehr traurig aus, wie unförmige Vögel. Auch für Schadenszauber sind die Hexen verantwortlich. Man muss sie allesamt ausrotten. Der Rest steht in meinem Buch.

Der Bestseller des Sachbuchautors wird eingeblendet.

MODERATOR: Danke, Herr Kramer. Wir wollen uns nun mit einem Menschen unterhalten, für den dieses Thema kein akademisches ist, weil er direkt von ihm betroffen ist. Herr Meier, Sie sind in der Landwirtschaft tätig. Wie stehen Sie zum Hexenwesen?

BESORGTER BAUER: Wir haben in den vergangenen zwei Jahren schon drei Missernten gehabt. Der Weizen – verhagelt. Die Gerste – auf dem Halm erfroren. Es wird immer kälter. Ich sage es Ihnen ehrlich, wir stehen kurz vor dem Aus. Wenn nichts bald etwas gegen die Hexen unternommen wird, muss ich mit meiner Familie verhungern.

INTELLEKTUELLER: Herr Meier, darf ich Sie bitte etwas fragen?

BESORGTER BAUER brummt.

INTELLEKTUELLER: Woher wissen Sie, dass die Missernten von Hexen verursacht werden?

BESORGTER BAUER: Das sind wieder so akademische Spintisierereien. Unsereins steht auf dem Acker, ist der Sonne und dem Regen ausgesetzt, arbeitet mit den Händen, dann kommen die Herren aus der Stadt daher, die von nichts keine Ahnung nicht haben.

MODERATOR: Ich möchte mich nun der Frau zu meiner Linken zuwenden. Sie möchte nicht, dass ihr Name genannt wird, das respektieren wir natürlich und nennen sie der Einfachheit halber einfach Agnes. Also: Sind Sie eine Hexe, Agnes?

HEXE: Sie haben meine Enkelin verbrannt. Das war schlimm. Seither ist mir eigentlich alles egal. Ich lese gern und spiele ganz passabel Klavier.

MODERATOR: Ihnen wird Schadenszauber vorgeworfen. Es heißt, Sie haben das Baby Ihres Nachbarn ermordet. Eines Morgens lag es tot in seiner Wiege.

HEXE: Ich habe nur in die Wiege geschaut und “heiti-teiti-tei” gemacht.

MODERATOR: Aber hinterher war das Baby tot, Agnes. Das können Sie nicht leugnen.

HEXE: Sie haben meine Enkelin verbrannt. Ich höre ihre Schreie noch im Schlaf. Seither ist mir alles egal.

MODERATOR: Trotzdem sind Sie unserer Einladung gefolgt. 

SACHBUCHAUTOR: Darf ich auch eine Frage stellen? Wurde Ihrer Enkelin der Prozess gemacht?

HEXE: Lauter hochwürdige Herren waren das im Gericht, Herr Kramer. Sie alle haben Ihr Buch aufgeschlagen vor sich liegen gehabt.

SACHBUCHAUTOR: Dann gibt es ja kein Problem. Ihre Enkelin war eine Hexe, sie wurde rechtskräftig verurteilt und hat ihre verdiente Strafe empfangen.

INTELLEKTUELLER: Das ist alles nicht auszuhalten. Die Lügen! Der Sadismus! Die Selbstgerechtigkeit! 

MODERATOR amüsiert: Ich sehe schon, Herr Thomasius, Sie explodieren gleich. Bitte, die nächsten Minuten gehören Ihnen.

INTELLEKTUELLER: Das Buch von diesem Herrn – zeigt mit dem Finger auf den Bestsellerautor – ist ein Sammelsurium von Unfug und Lügen. Es gibt keinen Beweis, nicht den geringsten, dass je eine Frau Unzucht mit dem Teufel getrieben hat. Die spanische und die römische Inquisition haben das Machwerk von Herrn Kramer, denn das ist es, ein Machwerk!, nicht angenommen. Er hat sich die Zustimmung des Papstes erschlichen. Eine päpstliche Approbation der Universität Köln hat Herr Kramer schlicht gefälscht …

MODERATOR: Herr Thomasius, ich bremse Sie ungern. Aber eine Zwischenfrage müssen Sie zulassen. Das Buch von Herrn Kramer hat viele begeisterte Leser. Es steht auf den Bestsellerlisten. Sind die Leser von Herrn Kramer denn Ihrer Meinung nach allesamt Idioten?

BESORGTER BAUER fuchtelt mit der Forke: Drei Missernten! 

MODERATOR: Herr Thomasius, ich kann Ihnen den Vorwurf nicht ersparen, dass Ihre Kritik elitär ist. Sollten wir die Probleme der Menschen nicht ernst nehmen? Dass es in den vergangenen Jahren immer kälter geworden ist, ist nun einmal eine Tatsache.  

SACHBUCHAUTOR: Abgehobene Klugscheißer wie dieser Mann da – weist mit dem Kinn auf den Intellektuellen – sind schuld, dass unser Land zum Gespött von ganz Europa wird. Die Schotten, die Engländer, die Schweden lösen ihr Hexenproblem. Wir nicht. Jedenfalls wenn es nach solchen Ideologen geht.

MODERATOR holt Zettel aus seinem Jackett: Aber auch an Ihnen möchte ich Kritik üben, Herr Kramer. In Ihrem Buch bezeichnen Sie die Frauen, alle Frauen überhaupt, als – betont genüsslich jedes Wort – “Feind der Freundschaft, unausweichliche Strafe, notwendiges Übel, natürliche Versuchung, begehrenswerte Katastrophe, häusliche Gefahr, erfreulicher Schaden, Übel der Natur”. Zitat Ende. Ziemlich starker Tobak, oder?

SACHBUCHAUTOR: Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!

BESORGTER BAUER: Früher waren die Weiber noch folgsam. Da ist die Bäuerin ohne Murren um vier Uhr aufgestanden und hat auf der Tenne das Getreide gedroschen, und die Magd ist ohne Widerrede mit ins Heu gegangen. Heute fliegen die Frauen auf Besen durch die Nacht! Bei Vollmond! Darum der Regen, Blitz und Donner, eisige Winter, Überschwemmungen, auch im August. Wir stehen vor dem Hungertod, sag’ ich Ihnen.

INTELLEKTUELLER: Sancta Simplicitas. Unheiliger Bimmbamm.

MODERATOR: Mir gefällt nicht, wie hier über manche Mitglieder dieser Runde gesprochen wird. Herr Meier hat einen wichtigen Beruf, er ist in der Landwirtschaft tätig. Ohne ihn hätten wir keine Milch, keine Eier, wir müssten auf unser tägliches Brot verzichten. Wenn er seine Sorgen und Nöte schildert, sollten wir ihm zuhören. Despektierliche Zwischenrufe sind nicht hilfreich.

SACHBUCHAUTOR: Wer das Hexenwesen leugnet, steht mit den Hexen im Bunde. Vielleicht ist er sogar selber eine Hexe. Und Hexen gehören verbrannt.

INTELLEKTUELLER spöttisch: Wollen Sie mir drohen?

HEXE: Sie war doch erst zwölf. Als sie auf den Scheiterhaufen gezerrt wurde, hat meine Enkelin geschrien. Mama, Papa, hat sie geschrieen.

MODERATOR teilnahmsvoll: Agnes, wir verstehen ja, dass dieses Thema Sie auf ganz besondere Weise betroffen macht. Aber es müssen auch andere Standpunkte und Perspektiven berücksichtigt werden.

SACHBUCHAUTOR: Ständig verbreiten die Mainstreammedien die Geschichte vom angeblichen Leid der armen Hexen. Aber wer spricht von den wahren Opfern? Von den Menschen, die von Gicht befallen werden? Den Kühen, die nur noch blaue Milch geben? Den Bauern, die, wie Herr Meier hier, vor dem Bankrott stehen? Den Männern, die jetzt, während wir hier reden, ohne Hoden und Penis durch die Gegend laufen? Da sind sie auf einmal ganz still, die Mainstreammedien. Da sagen sie dann gar nichts mehr.

MODERATOR plötzlich sehr aufgebracht: Das ist jetzt wirklich unfair, Herr Kramer. Wir berichten sehr ausgewogen über das Leid der Hexen und das Leid ihrer Opfer. Allein letzte Woche – holt neuen Zettel hervor –  hat es auf unserem Sender sechs Beiträge über die Opfer des Hexenunwesens gegeben.

SACHBUCHAUTOR: Und zwölf Beiträge über die bedauernswerten, unverstandenen Hexen. Stimmt’s oder hab’ ich Recht?

MODERATOR: Aber deswegen haben wir Sie doch eingeladen, Herr Kramer. Damit Sie hier Ihren Standpunkt darlegen können.

BESORGTER BAUER: Dem Schmarren, der im Radio kommt, kann man sowieso nicht mehr trauen. Dem Fernsehen noch weniger. Nichts als Lügen! Zum Glück ist die Druckerpresse erfunden worden, sonst gäbe es überhaupt keine verlässlichen Nachrichten mehr. Ich jedenfalls traue nur noch dem, was ich gedruckt schwarz auf weiß vor mir sehe. Dem Buch von dem Herrn Kramer zum Beispiel. Dem “Hexenhammer”. Im “Hexenhammer” steht die Wahrheit! Nicht in den Mainstreammedien!

HEXE: Ich würde jetzt wahnsinnig gern Klavier spielen.

INTELLEKTUELLER: Die Demokratie war die dümmste Idee in der Geschichte der Menschheit. Millionen von Idioten können sich nicht selbst regieren.      

Zwei korrekt uniformierte Polizisten betreten die Bühne und legen der Hexe Handschellen an. Sie lässt sich ohne Widerstand abführen. Kurz darauf vernebeln Rauchschwaden das Studio, aus dem Off sind unmenschliche Schmerzensschreie zu vernehmen.

MODERATOR: Unsere Sendung zur Hexenproblematik ist damit beendet. Nächste Woche einem neuen brandheißen Thema zuwenden, nämlich der Frage: “Sex mit Kindern – Verbrechen oder notwendige Erziehungsmaßnahme?” Wir verabschieden uns und wünschen Ihnen weiterhin einen vergnüglichen Fernsehabend.

Die Hexenverfolgungen der frühen Neuzeit – und nicht des Mittelalters, wie oft fälschlich behauptet wird – forderten etwa 40.000 Opfer, hauptsächlich Frauen, aber auch Männer. Schuld am Hexenwahn war nicht die Inquisition; überhaupt handelte es sich um kein Projekt der religiösen oder weltlichen Eliten. Vorangetrieben wurden die Verfolgungen vielmehr vom niederen Volk. Als eigentliche Ursache der neuzeitlichen Hexenverfolgungen wird von der Forschung der Klimawandel angesehen. (Nach dem mittelalterlichen Klimaoptimum wurde es in Europa ungewöhnlich kalt.)

Der Dominikanerpater Heinrich Kramer, der sich auf Latein Institoris nannte, war der Autor des “Malleus Maleficarum”, zu deutsch: des “Hexenhammers”. Das Buch wurde 1486 in Speyer publiziert und avancierte zum ersten Bestseller der Weltgeschichte.

Der Jurist Christian Thomasius leugnete die Möglichkeit des Teufelsbundes und forderte 1701 die Abschaffung aller Hexenprozesse. Gleichzeitig wurden an der Universität Halle, an der er Professor war, weiterhin Vorlesungen über Hexenlehre gehalten.

2. Das Kaiser-Bokassa-Institut für revolutionären Kannibalismus

Dramatis personae:

JOURNALISTIN, eine sommersprossige junge Frau, bebrillt, weiß
PROFESSOR, ein alter Pfeifenraucher mit Palästinensertuch in bunter afrikanischer Stammestracht, ebenfalls weiß

STIMME AUS DEM OFF: In der heutigen Folge unserer Serie “Aus dem Reich der Geisteswissenschaften” bringen wir Ihnen einen Bericht aus dem Kaiser-Bokassa-Institut, das vor einem Jahr beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Karlsruhe gegründet wurde. Unser Gesprächspartner ist Prof. Dr. Wole wa Thiong’o, der das Institut seit seiner Gründung leitet.

Ein Zimmer. Neonlicht. Zwei Stühle.

JOURNALISTIN: Herr wa Thiong’o, können Sie uns erzählen, wie es zur Gründung Ihres Instituts kam?

PROFESSOR: Sie war die logische Folge einer Erkenntnis, die mehreren Mitgliedern des akademischen Lehrkörpers der hiesigen Universität dämmerte: Sie verstanden, dass die Fakultät für Afrikanisten von Apologeten des Kolonialismus unterwandert worden war. Jene Apologeten verschanzten sich hinter progressiven Schlagwörtern, sie sprachen von “Entwicklung” und “Bildung” und “Infrastruktur” und verstanden überhaupt nicht, dass sie Afrika damit ein westliches Modell überstülpen wollten. Bekanntlich setzt der Kapitalismus des 21. Jahrhunderts nur fort, was seit seiner Frühzeit der Fall war: Der wirtschaftliche Aufschwung des Westens, seine Genüsse vom Kaffee bis zum Zimt, seine Verfeinerung der Sitten, die demokratische Gleichheit seiner Bürgerinnen und Bürger wurde nur möglich durch die dunkle Kehrseite all dessen, die Sklaverei, den Kolonialismus, die Verwandlung des globalen Südens in ein Riesenkonzentrationslager. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Schmaucht.

JOURNALISTIN: Nichts?

PROFESSOR: Nichts. Schmaucht.

JOURNALISTIN hustend: Und Ihr Institut?

PROFESSOR: Wenn Europäer über Afrika sprechen, dann reden sie in Wahrheit über ein gedankliches Konstrukt, eine ideologische Projektion, die durch westliche Ängste und Phantasien hervorgerufen wird. Jeder weiß das, aber nichts wird unternommen, um das zu ändern. In unserem Institut setzen wir diesen Projektionen das reale, das reine und revolutionäre Afrika entgegen.

JOURNALISTIN: Ihr Institut ist nach Kaiser Bokassa benannt. Nun handelt es sich bei Jean-Bédel Bokassa um eine, wie soll ich sagen, umstrittene Figur. Er kam durch einen Putsch an die Macht, unter seiner Herrschaft soll es zu gewissen Menschenrechtsverletzungen gekommen sein.

PROFESSOR: Das typische Beispiel eines postkolonialen Narrativs. Kaiser Bokassa weigerte sich, den Erwartungen des Westens zu entsprechen, er hielt nichts von Entwicklung und Infrastruktur, also haben die Europäer ihn flugs zum Monster und Tyrannen erklärt. In ihren Augen war er der böse Wilde, der die Zähne fletscht, eine klassische Projektion. Eigentlich haben die Europäer ihn in ein Abbild ihrer eigenen Diktatoren von Nero bis Franco verwandelt. Das wirkliche Verbrechen von Kaiser Bokassas bestand in den Augen des Westens darin, dass er den Afrikanern ihre Würde zurückgegeben hat, jene Würde, die ihnen vom Kolonialismus gestohlen worden war und immer noch täglich gestohlen wird. Kaiser Bokassa war er ein revolutionärer Führer, ein genuiner Marxist, was man unter anderem daran erkennen kann, dass er die Bourgeoisie, als er an die Macht kam, sofort für abgeschafft erklärte. Zündet umständlich seine Pfeife wieder an, die unterdessen ausgegangen ist.

JOURNALISTIN den Rauch wegwedelnd: Aber Bokassa wurde doch von der französischen Kolonialmacht gestützt!

PROFESSOR: Gestürzt, wollten Sie wohl sagen. Oder haben Sie die Operation Caban vergessen? Die Franzosen haben den Kaiser zur Abdankung gezwungen und ins Exil geschickt! Von diesem Schlag hat sich die Zentralafrikanische Republik bis heute nicht erholt. 

JOURNALISTIN: Was halten Sie von den Gerüchten, Bokassa habe seine politischen Gegner verzehrt?

PROFESSOR: Neokoloniale Gräuelpropaganda. Ich muss mich doch sehr wundern, dass eine seriöse Journalistin wie Sie mir mit einer solche Frage kommt. Bekanntlich haben die europäischen Kolonialherren überall, wo ihr Fuß hintrat, den Vorwurf des Kannibalismus erhoben, um ihre Herrschaft zu rechtfertigen; es gibt nicht den geringsten Beweis, dass er je praktiziert wurde. Außer im von den Zionisten besetzten Palästina, versteht sich. Schmaucht. Befragen Sie mich doch lieber über unser Institut, das ist zielführender.

JOURNALISTIN: Herr wa Thiong’o, auf welche Leistung des Kaiser-Bokassa-Instituts sind Sie besonders stolz?

PROFESSOR: Unser Kochbuch. Vor einer Woche haben wir ein Kochbuch publiziert.

JOURNALISTIN um Fassung bemüht: Ein Kochbuch.

PROFESSOR: Jawohl, meine Dame. Dort finden sich ausschließlich afrikanischen Rezepten, deren Echtheit verbürgt ist. Geschmorter Missionar mit Jollofreis und Okra. Gehackter Franzose auf Couscous. Engländerbraten mit Erdnussbutter.

JOURNALISTIN ist sprachlos.

PROFESSOR lacht und raucht.

JOURNALISTIN: Verstehe ich das recht — Sie studieren an Ihrem Institut, wie man Menschenfleisch zubereitet?

PROFESSOR bläst ihr Rauch ins Gesicht.

JOURNALISTIN hustend: Haben Sie mir aber nicht vorhin erzählt, es sei eine perfide Lüge des Kolonialismus, dass Afrikaner Menschenfresser seien?

PROFESSOR: Man muss das dialektisch sehen. Es gibt reaktionären Kannibalismus und es gibt revolutionären Kannibalismus. Ein gewaltiger Unterschied! Der reaktionäre Kannibalismus wird nur von rückständigen Afrikanern und von Zionisten praktiziert; bei ersterem handelt es sich um ein kolonialistisches Gräuelmärchen, letzteres ist eine Tatsache. Wir dagegen praktizieren den revolutionären Kannibalismus, der sich dadurch auszeichnet, dass er dem Fortschritt dient. Als leuchtendes Beispiel dient uns die chinesische Kulturrevolution, in der Studenten vom großen Vorsitzenden Mao nachdrücklich ermuntert wurden, ihre Lehrer und Professoren hinzurichten und zu verspeisen, wenn sie westliche Irrlehren verbreiteten. An unserem Institut gilt: Wer postkoloniale Narrative wiederkäut, landet auf dem Speiseplan.

JOURNALISTIN professionell: Wo finden Sie Ihre Opfer?

PROFESSOR kratzt seine Pfeife aus: Gastprofessoren. Nachdrücklich: Nie people of colour und nur Angehörige der Unterdrückernationen: Engländer, Amerikaner, Franzosen, Belgier. Selten Deutsche. Neulich hatten wir einen Holländer — himmlisch. Mit Kräutersauce und Frühkartoffeln!

JOURNALISTIN schweigt ein paar Sekunden lang, dann: Herr Prof. Dr. Wole wa Thiong’o, vereinzelt stand in der Presse zu lesen, Sie seien überhaupt kein Afrikaner. Laut einem Bericht soll Ihr bürgerlicher Name Gert von Berg lauten, es heißt sogar, Sie seien noch nie in Ihrem Leben in Afrika gewesen. Was sagen Sie zu solchen Vorwürfen?

PROFESSOR deutet mit dem Pfeifenstiel auf die Journalistin: Was erlauben Sie sich? Sie sind eine weiße Frau, vergessen Sie das nicht! 

JOURNALISTIN sackt in sich zusammen.

PROFESSOR im Brustton der gerechten Empörung: Ich bin schon vor zwanzig Jahren amtlich zum Afrikanertum übergetreten! Vor einem Monat wurde mir die Toleranzmedaille zugesprochen! Das Kaiser-Bokassa-Institut wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert! Ich werde mich bei Ihrem Intendanten beschweren! Wer öffentlich den Falschnamen ausspricht, der bei meiner Geburt über mich verhängt wurde, begeht quasi Rufmord! 

STIMME AUS DEM OFF stammelnd: Verehrter Herr Professor … vielmals um Entschuldigung … junge Kollegin … völlig überfordert … berufliche Konsequenzen … Kündigungsschreiben schon unterschrieben … natürlich nie ausstrahlen …

Dunkel.

Jean-Bédel Bokassa (1921 bis 1996), gehörte dem Volk der M’Baka an und wurde von der französischen Kolonialmacht militärisch ausgebildet. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er gegen die Vichy-Franzosen und nahm an der Landung in der Normandie teil. Nach dem Krieg stieg er zum Oberkommandierenden der Armee der Zentralafrikanischen Republik auf. 1965 stürzte er den demokratisch gewählten Präsidenten in einem Putsch, 1977 krönte er sich selbst zum Kaiser. Politische Gegner ließ er foltern und hinrichten; ihr Fleisch bewahrte er in den Kühltruhen seines Palasts auf und setzte es mitunter Gästen zum Verzehr vor. Er unterhielt herzliche Beziehungen zur ehemaligen Kolonialmacht: Der konservative Präsident Giscard d’Estaing ging zusammen mit dem Diktator auf Großwildjagd und ließ sich von ihm Diamanten schenken. Die Krönung Bokassas zum Kaiser wurde von Jean-Pierre Dupont organisiert, einem französischen Künstler; die Krone stammte von dem französischen Juwelier Claude Bertrand; ein französisches Bataillon sorgte für Sicherheit; Mitglieder der französischen Kriegsmarine unterstützten das einheimische Orchester. Insgesamt verschlang die Zeremonie die gesamte französische Entwicklungshilfe jenes Jahres. Nach der Krönung wurden die Beziehungen Frankreichs zu Bokassa allerdings deutlich kühler, weil der sich unterdessen mit dem libyschen Diktator Ghaddafi verbündet hatte. 1979 wurde Bokassa von französischen Geheimdienstleuten und Elitesoldaten gestürzt.

3. Die Invasion

Dramatis personae:

MODERATOR, wie zuvor: also immer noch jungenhaft und alterslos
FRIEDENSAKTIVISTIN, eine Dame mittleren Alters mit Brille und strengem Dutt
NATO-BERATERIN, eine jüngere Frau mit grünem Irokesenschnitt
SCHWARZER DICHTER, ein Intellektueller, schlank, allerhand Grau in der Afrokrause
PODCAST-HISTORIKER, ein Mann mit Ziegenbart

MODERATOR: Guten Abend, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, Sie haben es wahrscheinlich eben selbst in den Abendnachrichten gesehen: Die Nachrichten sind dramatisch. Vor ein paar Stunden wurde über Würzburg eine Atombombe gezündet.

Einblendung von Fernsehbildern: Blitz, Rauchpilz, zerstiebende Menschen usw.

Allerdings war dies bekanntlich nur die letzte Phase einer Entwicklung, die vor gut einem Jahr begonnen hat, als Europa angegriffen wurde.

Fernsehbilder: Fliehende, Granatenhagel, zuletzt sind im Dunst schemenhaft Gestalten mit weißen Kapuzen zu erblicken.

Meine erste Frage geht darum an die Militärexpertin in unserer Runde. Frau Florence, wie ist die Lage?

NATO-BERATERIN: Die Lage ist immer noch sehr unübersichtlich. Experten sprechen darum häufig vom fog of war, dem Nebel des Krieges. Das erste Opfer in militärischen Auseinandersetzungen ist nicht, wie oft behauptet wird, die Wahrheit, sondern die Klarheit. Mit Bestimmtheit kann man aber wohl festhalten, dass es der Gegenseite gelungen ist, ein Narrativ zu gestalten, das unsere Seite gleichzeitig benachteiligt und quasi in Zugzwang bringt. Die gute Nachricht bei alldem ist: Atomwaffen sind eigentlich nur zur Abschreckung gut. Sobald sie eingesetzt wurden, verlieren sie auf der Stelle ihre abschreckende Wirkung.

MODERATOR: Aber Frau Florence, Würzburg wurde von der Landkarte getilgt. Ausradiert. Hunderttausende sind gestorben. Der radioaktive Fallout wird vom Wind in Richtung München getrieben. Warum soll die abschreckende Wirkung der Atomwaffen jetzt plötzlich vorbei sein?

NATO-BERATERIN: Weil man Würzburg nur einmal auslöschen kann und weil die Gegenseite, nachdem sie bewiesen hat, dass sie uns nicht schonen wird, eine entsprechende Reaktion provoziert. Denken Sie an das Massaker von Fulda vor ein paar Monaten …

FRIEDENSAKTIVISTIN: Ich muss auf das Schärfste protestieren! Hier werden unbewiesene Behauptungen in den Raum gestellt. Für das das Massaker in Fulda gibt es keinen einzigen unabhängigen Beleg, vielmehr handelt es sich hier um Nato-Propaganda. Dies ist ein weiterer Versuch, den Gegner zu dämonisieren, und …

MODERATOR begütigend: Aber Frau Sarah …

FRIEDENSAKTIVISTIN wird lauter: … und das ist auch in den massenhafte Friedensdemonstrationen der vergangenen Woche sehr deutlich geworden. Die letzte Entwicklung in Würzburg ist eine bedauerliche Eskalation, sie macht aber nur umso deutlicher, dass es nötig ist …

MODERATOR: Aber Frau Sarah, von dem Massaker in Fulda gibt es Fernsehbilder! Fotos! Es gibt Berichte von Überlebenden!

FRIEDENSAKTIVISTIN brüllt: … dass es nötig ist, sofort zu einer Verhandlungslösung zu kommen, um weiteres sinnloses Leiden zu verhindern! Kriege enden mit Verhandlungen! Immer! Nennen Sie mir ein Gegenbeispiel!

NATO-BERATERIN: Der amerikanische Bürgerkrieg.

MODERATOR wedelt diesen Zwischenruf beiseite: Richard, du bist Historiker, du kennst die Quellen, du weißt Bescheid. Der Transparenz wegen sollte ich hinzufügen, dass wir privat ein Paar sind, darum duzen wir uns. Richard, was sagst du dazu?

PODCAST-HISTORIKER: Frau Sarah hat natürlich Recht: Die Atombombe auf Würzburg war eine bedauerliche Eskalation. Und das Massaker von Fulda war nicht nur verbrecherisch, es war vor allem unnötig. Unser Gegner hätte seine militärischen Ziele auch ohne bedauerliche Exzesse erreichen können …

NATO-BERATERIN: Sie meinen: ohne alle dunkelhäutigen Männer vor der Exekution zu kastrieren, ohne Frauen bei lebendigem Leib zu verbrennen, ohne Kinder vor den Augen ihrer Eltern zu vergewaltigen?

FRIEDENSAKTIVISTIN: Lügen! Alles Lügen!

MODERATOR: Frau Sarah, bitte.

PODCAST-HISTORIKER: Also, all dies war, wie gesagt, in höchstem Grade überflüssig. Hätte der Gegner auf solche unnötigen Grausamkeiten verzichtet, wäre es ihm vielleicht sogar gelungen, unsere Hirne und Herzen zu erobern.

NATO-BERATERIN lacht höhnisch

PODCAST-HISTORIKER: Als zur Objektivität verpflichteter Historiker muss ich aber auch feststellen: Wir sind an dieser Eskalation nicht unschuldig. Wir haben den Gegner in die Ecke gedrängt. Zunächst einmal rhetorisch: Jahrzehntelang sind wir auf den Verbrechen der Weißen herumgeritten. Weiße, vor allem weiße Männer, mussten sich doch ständig beleidigt und ausgegrenzt fühlen. Wäre es nicht klüger gewesen, auf allzu radikale Äußerungen etwa über die Epoche der Sklaverei hin und wieder zu verzichten? Hatte die Sklaverei nicht auch ihr Gutes? War es nötig, die Denkmäler der Konföderiertengeneräle abzuräumen? Mit unserem Vorgehen haben wir den Ku Klux Klan gestärkt, ohne es zu wollen. Und dann: Wir hätten natürlich sofort verhandeln sollen, nachdem der Gegner die amerikanische Ostküste überrannt hatte.

NATO-BERATERIN: Vielleicht war es aber auch ein Fehler, dass Europa den Gegner nach diesem Sieg mit Handelsverträgen belohnt und ihn anschließend mit Kriegsschiffen, Flugzeugen und Plutonium beliefert hat?

MODERATOR: Ich muss schon sehr bitten, Frau Florence. Auch Sie haben sich an die Regeln zu halten und dürfen nicht einfach dazwischenreden! Herr Alexander, ich habe Sie beobachtet. Sie sind die ganze Zeit sehr still geblieben. Wenn dieser Gegner siegt, wären Sie von uns allen wahrscheinlich am unmittelbarsten betroffen. Was denken Sie über unsere Debatte?

SCHWARZER DICHTER rudernde Handbewegungen: Mir scheint, dass ich mit Ihren Positionen — deutet vage in Richtung der Friedensaktivistin — am ehesten übereinstimme. Es hätte eine Verhandlungslösung geben müssen. Vielleicht war der Atomschlag auf Würzburg a blessing in disguise, wie man im Englischen sagt. Womöglich gewinnen dank dieser Katastrophe jetzt die Besonnenen auf beiden Seiten.

MODERATOR: Ich wundere mich ein wenig, dass ausgerechnet Sie diese Position vertreten …

SCHWARZER DICHTER rudert weiter: Ich studiere den Ku Klux Klan seit Jahren. Auch dort existieren verschiedene Strömungen, eigentlich ist es falsch, von dem Ku Klux Klan zu sprechen. Den gibt es gar nicht, auch innerhalb des Klans existieren moderate Kräfte. Gewiss wird man Leute mit zwei schwarzen Elternteil nach dem Sieg nicht unbedingt ermutigen, am Leben zu bleiben. Aber Menschen wie ich — Sie wissen, ich hatte eine weiße Mutter —, also Menschen, die im Jargon des Klan Mulatten genannt werden, bekommen vielleicht eine Chance. Natürlich nicht volle Bürgerrechte, aber das wäre ja auch ein bisschen viel verlangt.

FRIEDENSAKTIVISTIN schnaubt verächtlich.

NATO-BERATERIN: Darf ich etwas dazu sagen? Solche Illusionen sind nicht untypisch für vulnerable Gruppen in Kriegssituationen. Sie denken, dass sie durchkommen, wenn sie keinen Widerstand leisten. Im Grunde handelt es sich um einen Totstellreflex. Leider sind die historischen Beispiele dafür, dass das funktioniert, spärlich …

PODCAST-HISTORIKER: Wo haben Sie denn Geschichte studiert?

NATO-BERATERIN: Oxford.

PODCAST-HISTORIKER verschränkt trotzig die Arme: So, na ja. Dann haben Sie offenbar in Ihren Kursen nicht besonders gut aufgepasst.

SCHWARZER DICHTER rudert immer noch: Ich muss mir doch sehr verbitten, hier als Vertreter einer, wie hieß das noch, vulnerablen Gruppe bezeichnet zu werden. Ich lasse mich von Ihnen nicht auf den Opferstatus reduzieren. Ich bin Dichter, ich kann Hölderlinverse auswendig, meine Mutter war eine Weiße. Und wie gesagt, ich studiere den Ku Klux Klan seit Jahren. Man muss zu einer Verhandlungslösung kommen. Natürlich, Entgleisungen wie das Massaker von Fulda sollten mit der angemessenen Deutlichkeit benannt werden …

FRIEDENSAKTIVISTIN: Herr Alexander, wie kommen Sie eigentlich dazu, hier solche Forderungen aufzustellen? Es hat nie ein Massaker gegeben. Es wird nie ein Massaker geben. Lassen Sie mich mit der gebotenen Schärfe feststellen, Sie betreiben Kriegsrhetorik …

SCHWARZER DICHTER verblüfft: Also …

MODERATOR: Es gibt Fotos!

FRIEDENSAKTIVISTIN wird wieder laut: … denn wer solche Lügen verbreitet, betreibt geistig-moralische Aufrüstung, der sorgt dafür, dass sich das unnötige Leiden der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten — auf beiden Seiten! — verlängert. Leute wie Sie …

MODERATOR beinahe wütend: Frau Sarah!

FRIEDENSAKTIVISTIN zeigt mit dem Finger auf den schwarzen Dichter: Gerade Leute wie Sie haben allen Grund, mit ihren Äußerungen seeehr vorsichtig zu sein!

NATO-BERATERIN: Es ist für mich faszinierend zu beobachten, wie recht der alte Clausewitz hatte. Der schrieb bekanntlich, dass sich die Armee des Besatzers in dem Moment, in dem sie gesiegt hat, sofort in eine Armee von Pazifisten verwandelt. Denn sie will, dass die Unterworfenen stillhalten und sich nicht wehren.

MODERATOR: Was wollen Sie damit sagen?

NATO-BERATERIN streicht sich über den grünen Irokesenschnitt und grinst.

MODERATOR: Sie wollen doch etwas andeuten, Frau Florence. Sprechen Sie es ruhig offen aus, statt sich hinter Zitaten von Clausewitz zu verstecken. Eines muss ich Ihnen allerdings sagen: Sollten Sie hier in der Öffentlichkeit den Charakter oder die Motive von Frau Sarah in Zweifel ziehen, werde ich Ihnen in aller Entschiedenheit entgegentreten. Meinungsverschiedenheiten sind erlaubt, sogar erwünscht. Diffamierungen nicht!   

PODCAST-HISTORIKER: Frau Florence, Sie haben leider gar nichts verstanden, Oxford hin oder her. Haben Sie Clausewitz überhaupt gelesen? Sie kommen hierher und werfen mit Zitaten um sich, dabei sind Sie fachlich gar nicht kompetent.

MODERATOR mahnend: Richard!

FRIEDENSAKTIVISTIN: Lassen Sie mich ein paar einfache Wahrheiten festhalten. Frieden ist gut, Krieg ist schlecht. Der Gegner darf nicht dämonisiert werden. Die Propaganda muss aufhören. Es muss endlich Verhandlungen geben. Warum wird denn nicht verhandelt?

Tumult. Schüsse. Gestalten mit weißen Kutten und Kapuzen stürmen das Fernsehstudio, sie recken Maschinenpistolen in die Höhe.

MODERATOR: Meine Herren, Sie sind herzlich eingeladen, an unserer Diskussion teilzunehmen.

Kassiert einen Kopfschuss, stirbt.

NATO-BERATERIN: Rassistische Drecksäcke.

Stürzt mit gezücktem Taschenmesser auf die Kapuzenmänner los und wird erschossen.

PODCAST-HISTORIKER: Im Herzen habe ich immer zu euch gehört!

Einer der Kapuzenmänner schneidet ihm die Kehle durch. Dann wirft er der Friedensaktivistin einen Strick zu. Sie bindet ihn dem schwarzen Dichter um den Hals, der murmelt: “Einmal lebt ich wie Götter, und mehr bedarf’s nicht.” Wird hinausgeschleift.

Letzte Änderung: 29.10.2025  |  Erstellt am: 29.10.2025

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