Weltempfänger 65 / Litprom

Weltempfänger 65 / Litprom

Die Litprom-Bestenliste zum Winter 2024

Der literarische Verein Litprom stellt mit der 65. Weltempfänger Bestenliste für den Winter 2024 wieder eine Auswahl literarischer Neuübersetzungen aus aller Welt vor. Die Werke umfassen verschiedene Genres, von Prosa bis Lyrik, und stammen unter anderem aus Ländern wie Uruguay, Indonesien und Österreich. Die Texte bieten Einblicke in unterschiedliche Kulturen und erzählen Geschichten, die in einer globalisierten Welt zum Nachdenken anregen. Die vertretenen literarischen Stimmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung von kultureller Vielfalt und Verständnis.

Die Empfehlungen für Winter 2024

Cover Das Schweigen meines Vaters

1. »Das Schweigen meines Vaters«
Mauricio Rosencof URUGUAY
Autobiografischer Roman. Aus dem Spanischen von Svenja Becker.

Assoziation A. 160 Seiten. 18,00 €

“Ein Mann in einem Zug in Uruguay. Ein anderer, der als Regimegegner in Haft sitzt. Sie wissen wenig voneinander und sind doch Vater und Sohn. Plötzlich beginnt der eine zu erzählen. Von der Kindheit in Polen, denen, die zurückblieben. Ein meisterhaftes Alterswerk.”
-Timo Berger

“Der Zug wird langsamer.
Als er eine Kurve genommen hat, erreicht er den Bahnsteig einer Station. Kleiner Ort, Zwischenhalt.
Ein wartender Fahrgast. Hat zwei Hühner dabei.
Die Frau. Hinter ihr eine zweite.
Die Neuronen, die registrieren, was draußen vorgeht. Geraten durcheinander. Sie können die Außenwelt nicht zuordnen, doch das Innere stellt Verbindungen her und eilt zu Rampen an anderen Bahnhöfen.”

Aus »Das Schweigen meines Vaters« von Mauricio Rosencof Uruguay

Cover Die Leute von Oetimu. Eine garantiert wahre Geschichte aus Timor

2. »Die Leute von Oetimu. Eine garantiert wahre Geschichte aus Timor«
Felix K. Nesi INDONESIEN/WESTTIMOR
Roman. Aus dem Indonesischen von Sabine Müller.

Edition Nautilus. 312 Seiten. 25,00 €

“Die Geschichte Osttimors von der portugiesischen Besatzung bis zur Unabhängigkeit. Abenteuer, Drama, Sex und Tod! Das alles erzählt mit großer Geste: ausgreifend, komisch und voller Cliffhanger. Am Beispiel des Grenzstädtchens Oetimu. Ganz großes Kino!”
-Katharina Borchardt

Cover Fenster ohne Aussicht. Tagebuch aus Tel Aviv

3. »Fenster ohne Aussicht. Tagebuch aus Tel Aviv«
Dror Mishani ISRAEL
Tagebuch. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke.

Diogenes. 224 Seiten. 22,99 €

“Mishani steht nach dem 7.Oktober unter Schock. Sein Tagebuch dokumentiert eindrücklich, wie das Massaker der Hamas und der darauffolgende Krieg Israel verändert. Kühle Beobachtung und Innenansicht des Entsetzens -– auch über die Politik seiner eigenen Regierung.”
-Carsten Hueck

Cover Übergangsritus

4. »Übergangsritus«
Abdalrahman Alqalaq PALÄSTINA/DEUTSCHLAND
Lyrik & Prosa. Aus dem Arabischen von Günther Orth, Leila Chammaa & Sandra Hetzl.

Wallstein. 98 Seiten. 22,00 €

“Wie geht das: Leben im Exil, als Flüchtling, Palästinenser, ohne Ort in der Welt? Davon erzählen Abdalrahman Alqalaqs Gedichte auf vielstimmige Weise: mal zärtlich, mal melancholisch, mal bitter. Ohne Pathos, nie plakativ, mit immenser poetischer Intensität.”
-Claudia Kramatschek

Cover der Rabe, der mich liebte

5. »Der Rabe, der mich liebte«
Abdelaziz Baraka Sakin SUDAN/ÖSTERREICH/FRANKREICH Roman. Aus dem Arabischen von Larissa Bender.

Klingenberg. 136 Seiten. 21,90 €

“Nuri hat eine Aufenthaltsgenehmigung, Adam den Verstand verloren. Am Grazer Bahnhof treffen sie aufeinander und Nuri erinnert sich an ihre Zeit im „Dschungel von Calais“. Ein existentiell-hoffnungsvoller Roman über die Absurdität des Schicksals, voller Poesie, Humor und Menschlichkeit.”
-Sonja Hartl

Cover Leere Häuser

6. »Leere Häuser«
Brenda Navarro MEXIKO/SPANIEN
Roman. Aus dem Spanischen von Stephanie von Harrach.

Lenos. 218 Seiten. 26,00 €

“Sie bringt Lutscher für einen Kindergeburtstag und sieht einen hübschen Jungen. So sehr sehnt sie sich nach einer glücklichen Familie, dass sie ihn bei nächster Gelegenheit einfach mitnimmt. Eine Familie zerbricht und bald eine andere. Ein aufwühlender Roman.”
-Timo Berger

Cover Killing Time in a Warm Place

7. »Killing Time in a Warm Place«
Jose Dalisay PHILIPPINEN
Roman. Aus dem Englischen von Niko Fröba.

Transit. 200 Seiten. 22,00 €

“Die Philippinen zu Beginn der Marcos-Diktatur. Der zaghafte Noel verkehrt in linken Kreisen, wird inhaftiert und macht später Karriere. Jose Dalisay ist ein gewitzter und spitzzüngiger Porträtist seines Landes. Seine Spezialität: gemischte Seelenlagen. Genial!”
-Katharina Borchardt

Letzte Änderung: 03.12.2024  |  Erstellt am: 29.08.2024

Die Jury: Timo Berger, Katharina Borchardt, Sonja Hartl, Carsten Hueck und Claudia Kramatschek

Idee: Ilija Trojanow

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