Internationale Siegfried Kracauer-Konferenz

Internationale Siegfried Kracauer-Konferenz

Frankfurt am Main

Siegfried Kracauer, geboren am 8. Februar 1889 in Frankfurt am Main, war Architekt, Soziologe, Filmkritiker und Geschichtsphilosoph. Er gilt als einer der bedeutendsten Feuilletonisten der Weimarer Republik und leitete von 1930 bis 1933 die Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Zeitung, für die er zahlreiche Filmkritiken schrieb. Mit "Die Angestellten" veröffentlichte Kracauer 1930 die erste empirisch-soziologische Studie in Deutschland. Er wird darüber hinaus zu den Begründern der Filmsoziologe gezählt. 1933 floh Kracauer mit seiner Frau nach Paris und 1941, nach Kriegsbeginn, nach New York. Am 26. November 1966 starb er dort an einer Lungenentzündung. Zu den wichtigsten Werken Kracauers zählen neben "Die Angestellten" u.a. die "Theorie des Films", die Essaysammlung "Von Caligari zu Hitler" und der Roman "Ginster". Die Internationale Siegfried Kracauer-Konferenz findet vom 19. bis zum 21. Mai 2022 in Frankfurt am Main statt. Große Teile des Programms können zusätzlich über einen Live-Stream verfolgt werden.

Die Kracauer-Konferenz widmet sich dem breitgestreuten Werk Siegfried Kracauers und setzt sich zum Ziel, die unterschiedlichen Rezeptionsstränge in der Kulturwissenschaft, Literaturwissenschaft, Medientheorie, Philosophie und Soziologie synthetisierend zu erfassen und auf den systematischen Ertrag seines Gesamtwerks hin zu untersuchen. Durch seine bahnbrechende Kombination von qualitativer Sozialforschung, kritischer Zeitdiagnose und skeptischer Geschichtsphilosophie hat Siegfried Kracauer wie kaum ein anderer das Projekt einer interdisziplinären Untersuchung des Strukturwandels des Kapitalismus auf den Weg gebracht. Seine thematisch weit auseinanderliegenden Studien zur zeitgenössischen Massenkultur, zur Kunst, Gesellschaft und Geschichte entziffern eine durch kapitalistische Bedingungen vereinseitigte, auf Naturbeherrschung reduzierte Rationalität. Damit hat Kracauer wesentlich zur Formierung und Entwicklung der sogenannten Frankfurter Schule beigetragen. Diese häufig verkannte Lebensleistung zu würdigen, Kracauers Werk aus seinem Schattendasein zu befreien und es ins Zentrum der Kritischen Theorie zu rücken ist Absicht und Aufgabe der Internationalen Konferenz.

Wir freuen uns auf die Vorträge, Workshops und Gespräche mit u. a. Sabine Biebl, Sidonia Blättler, Christian Fleck, Vinzenz Hediger, Claudia Honegger, Axel Honneth, Gertrud Koch, Susanne Martin, Ethel Matala de Mazza, Christoph Menke, Johannes von Moltke, Inka Mülder-Bach, Sighard Neckel, Nia Perivolaropoulou, Inga Pollmann, Almut Poppinga, Gérard Raulet, Till van Rahden, Juliane Rebentisch, Henrik Reeh, Carsten Ruhl, Jörg Später, Bernd Stiegler, Ferdinand Sutterlüty, Barbara Thériault und Felix Trautmann.

Letzte Änderung: 19.05.2022  |  Erstellt am: 19.05.2022

Die Teilnahme an den Workshops ist ausschließlich in Präsenz möglich, alle anderen Veranstaltungen sind auch per Livestream und nach der Konferenz als Video zugänglich. Die Anmeldung für die Konferenz ist über den folgenden Link möglich: https://www.ifs.uni-frankfurt.de/eventleser/internationale-siegfried-kracauer-konferenz.html
Anschließend erhalten Sie eine E-Mail mit weiteren Informationen und können dann angeben, an welchen Programmpunkten Sie gerne teilnehmen möchten.

Weitere Informationen zum Programm finden sie auf der Website der Konferenz: www.kracauer-konferenz.de

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