Von Dürer bis Roederstein: Frankfurter und Frankfurterinnen im Portrait

Von Dürer bis Roederstein: Frankfurter und Frankfurterinnen im Portrait

Kuratoren-Führung mit Wolfgang P. Cilleßen im Historischen Museum

Was macht eine Stadt aus? Wie lebten und leben die Bürger*innen in Frankfurt? Welche Beziehungen pflegen sie mit Nachbarn und Fremden? Die Dauerausstellung "Frankfurt Einst?" geht diesen und vielen anderen Fragen nach. Auf 2.000 qm und in fünf Galerien wird die Stadtgeschichte auf ihre Eigenlogiken, wechselnden Identitäten und Zuschreibungen untersucht. Sie folgt keinem chronologischen Rundgang durch die Geschichte, sondern gliedert sich nach den Eigenschaften, die Frankfurt prägten und bis heute prägen.

Ein Kunstwerk, wie es nicht viele malen könnten – das sagte Albrecht Dürer über den Flügelaltar, den er selbst 1507 im Auftrag des Frankfurter Großhändlers Jakob Heller schuf. Über die Jahrhunderte wurde die Mitteltafel zerstört, ein Teil des Außenflügels ist bis heute verschollen. Eine Rekonstruktion des Altars ist in der Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“ des Historischen Museums zu sehen. Während die Mitteltafel ein prunkvolles Motiv der Himmelfahrt und Krönung Marias zeigt, wurden der Stifter und seine Frau Katharina Heller auf den Seitenflügeln verewigt. Wer es sich leisten konnte, ließ sich porträtieren: schon immer und zu allen Zeiten. Die Schaffung solcher Bildnisse verfolgte ganz unterschiedliche Ziele: Mal dienten sie schlicht der persönlichen Erinnerung, mal der gesellschaftlichen Selbstdarstellung oder auch der politischen Legitimation. Form, Größe, Material, Technik und künstlerischer Ausdruck konnten stark variieren – je nach dem sozialen Status der dargestellten Person oder auch dem vorgesehenen Anbringungs- oder Aufbewahrungsort.

Die vielfältigen Facetten des Porträts stellt Wolfgang Cilleßen, der Kurator der Gemäldesammlung des HMF, in seiner Führung vor. Zugleich gewährt er mit seinem Rundgang durch die Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“ einen Einblick in die Geschichte(n) der Stadt. Die mit Frankfurter „Gesichtern“ gestaltete Ostwand der Ausstellung, die regelmäßig aktualisiert wird, erzählt von den Leben und Schicksalen der unterschiedlichsten Bewohner*innen Frankfurts: zum Beispiel von Meta Quarck-Hammerschlag (1864-1954), die als erste Frau im Frankfurter Magistrat saß. Schlicht und ernst wird sie im Bildnis dargestellt. Auf Leinwand brachte sie 1926 die damals gefeierte Porträtmalerin Ottilie W. Roederstein.

Heller-Alter im Historischen Museum | © Foto: HMF, Stefanie Kösling

Letzte Änderung: 25.11.2023  |  Erstellt am: 25.11.2023

Kuratoren-Führung
im Historischen Museum

Sonntag, 3.12.2023, 12 Uhr

Eintritt: 8€/4€ (zzgl. 3 € pro Führung)

An Führungen können bis zu 25 Personen teilnehmen, daher wird eine Anmeldung über den Besucherservice empfohlen.

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