PALIMPSESTE

PALIMPSESTE

Ausstellung der Heussenstamm-Stiftung
Jonas Englert: This is not a greek story (Filmstill) | © Jonas Engler

Neben den hochaktuellen Fragen von Geschichtserzählung und -deutung widmen sich die Multimediaarbeiten von Jonas Englert auch der Repräsentanz von politischen und gesellschaftlichen Gesten in kulturhistorischen Zeugnissen. Dabei entfalten die künstlerischen Arbeiten eine spezifische Wirkung im Einfangen eines allgemein menschlichen Moments jenseits einer äußerlichen Repräsentanz. Neben Arbeiten der Jahre 2015-2019 zeigt Jonas Englert auch neue Werke.

Die Ausstellung „PALIMSESTE“ des Video- und Multimediakünstlers Jonas Englert nimmt die Kategorie der Geschichtsschreibung kritisch in den Blick und setzt sich mit ihrer Subjektivität auseinander. Wie werden historische Ereignisse erinnert und weitergegeben? Welche Rolle spielen dabei die visuellen Zeugnisse, die das Gestische und Mimische eines Ereignisses dokumentarisch festhalten und gleichzeitig in bestimmtem Licht erscheinen lassen? Gibt es eine objektive Geschichtsschreibung oder handelt es sich dabei um ein nicht realisierbares Wunschdenken? Dieser aktuellen wie brisanten Frage, wie die Diskussion etwa um das Humboldtforum oder um die Wissensplattform Wikipedia zeigt, widmen sich die Arbeiten von Jonas Englert.

Neben der bereits aus dem Jahr 2015/2019 stammenden Arbeit „This is not a Greek Story“, die den subjektiven Blick auf die Geschichte und die Globalisierung Griechenlands lediglich aus der Perspektive eines Individuums zeigt, werden im Rahmen der Ausstellung in der Heussenstamm- Stiftung zwei weitere, u.a. durch Hessische Kulturstiftung unterstützte neue Arbeiten des Künstlers gezeigt, die im Wesentlichen die Ikonografie der politischen Begegnungen untersuchen und diese in Bezug zur antiken und christlichen Bildmotivik stellen.

Über den Künstler

Jonas Englert, 1989 in Friedberg geboren, studierte an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main Kunst bei Heiner Blum, Rotraut Pape und Alexander Oppermann und Philosophie bei Juliane Rebentisch. Im Wintersemester 2012/13 besuchte er parallel das Institut für Angewandte Theaterwissenschaften bei Professor Heiner Goebbels in Gießen. Der Künstler ist seit 2018 Preisträger der Frankfurter Künstlerhilfe. 2019 wurde Englert zudem mit dem Theoriepreis der Marielies Schleicher-Stiftung ausgezeichnet. Darüber hinaus entstanden Videoarbeiten für diverse Theaterproduktionen, unter anderem am Nationaltheater Mannheim, am Staatsschauspiel Dresden, am Staatstheater Hannover, Theater Bonn und am Berliner Ensemble. Jonas Englert gehört zu den hoffnungsvollsten Videokünstlern der jüngeren Generation. Seine Arbeiten vereinen Elemente des Inszenierten, des Theaters sowie des Filmischen mit dem künstlerischen Vokabular des Videos.

Über den Ausstellungsort

„Heussenstamm. Raum für Kunst und Stadt“ ist der Name der Kunstgalerie in der Frankfurter Braubachstraße. Sie ist zugleich der Sitz der 1912 gegründeten Heussenstamm-Stiftung, die sich der Förderung von Frankfurter Künstler*innen widmet. Seit dem 1. Dezember 2019 wird das „Heussenstamm.“ von Christian Kaufmann geleitet.

Letzte Änderung: 05.03.2022  |  Erstellt am: 05.03.2022

Jonas Englert | © Foto: Julia Lottmann

Jonas Englert
PALIMPSESTE Mixed Media

Eröffnung
Dienstag, 8.3.2022, 19 – 21 Uhr

Ausstellungsdauer
9.3. – 9.4.2022

Künstlergespräch
Samstag, 9.4.2022, 16 Uhr

Heussenstamm-Stiftung
Braubachstaße 34
60311 Frankfurt am Main

info@heussenstamm.de
www.heussenstamm.de

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