Oh Endless Is This Misery
Die Künstlergruppe und Produktionsplattform "textXTND", gegründet 1998 von Oliver Augst, Marcel Daemgen, Michaela Ehinger und Christoph Korn, bewegt sich virtuos im Spannungsfeld von Theorie, zeitgenössischer Kunst und Pop-Avantgarde. Dabei steht die Gruppe für eine der radikalsten und avanciertesten ästhetischen Ansätze, die das zeitgenössische Theater herzugeben hat. Die Uraufführung der Mousonturm-Koproduktion findet im Oktober 2023 statt. Am 6. Oktober ist im Anschluss an die Vorstellung ein Künstler*innengespräch geplant.
1929, ein Weltkongress gegen Imperialismus und koloniale Unterdrückung, in Frankfurt? Tatsächlich! Das Novum: auch Vertreter·innen kolonisierter Länder nehmen teil und sprechen für sich selbst. Während sich Paris und London weigern, den Kongress zu beherbergen, öffnet Frankfurt die Türen… Kontakte entstehen, Zündfunken direkter weltweiter Solidarität. Dies ist der Ausgangspunkt der performativen Reflexion.
Unter Bearbeitung historischer Artefakte konfrontieren sich die Künstler·innen in wechselnder Besetzung mit dem utopischen Modell herrschaftsfreier Demokratie – welches dann verwirklichbar wird, wenn sich Individuen eigenverantwortlich zu gesellschaftlicher Gesamtverantwortung bekennen. Zur Debatte steht der persönliche Blickwinkel, verbunden mit den (immer noch) nicht eingelösten Hoffnungen auf eine bessere, gerechte Welt, letztlich: Der Versuch, eine historische Ausgangssituation im Hier und Jetzt künstlerisch in Kraft zu setzen.
textXTND präsentierte 1998 eine erste Produktion “Arbeit für Eisler” im Mousonturm (zusammen mit Rüdiger Carl, Marcel Daemgen, Michaela Ehinger und Christoph Korn). Mit dem hier vorgestellten Projekt wird darauf inhaltlich und formal Bezug genommen. Es umklammert und betont eine umfangreiche Schaffensperiode und versteht sich als idealer Rahmen für ein 25-jähriges Produktionsjubiläum in Frankfurt.
Letzte Änderung: 06.09.2023 | Erstellt am: 06.09.2023
Oh Endless Is This Misery
Live-Hörspiel zum Weltkongress gegen Imperialismus und Kolonialismus von 1929 in Frankfurt am Main
5. – 7. Oktober 2023, 20 Uhr
Mousonturm
Frankfurt am Main
von und mit:
Sophie Agnel: Musik (Piano)
Akademischer Arbeiterliederchor Frankfurt: Lieder von Hanns Eisler
Oliver Augst: Konzept, Realisation, Stimme
Larry Bonćhaka: Musik (Perkussion), Stimme, Objekte
Marcel Daemgen: Musik (Electronics), Text-Sampling
Elisa Lou Ehinger: Stimme
Nicole Horny: Mitarbeit Realisation
Sopo Kashakashvili: Text, Stimme, O-Töne, Objekte
Philippe Pirotte: Idee
Tracey Rose: live Videoschaltung – Stimme, Performance (6.10.2023)
Melati Suryodarmo: Videoeinspielung – Stimme, Performance, Video (5.10.2023)
Sadie Woods: Stimme, Deejay (7.10.2023)
Produktion: textXTND
Koproduktion mit Künstler*innenhaus Mousonturm.
Gefördert durch: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Projektträger: Spinnkultur e. V.
Medienpartnerschaft und Live-Mitschnitt: Hessischer Rundfunk, hr2-kultur
Medienpartnerschaft: Journal Frankfurt
Dauer: 90 Min.
Sprache: Deutsch und Englisch
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