My personal peer group
„My personal Peergroup. Malerei 1987/2023“ ist die dritte Einzelausstellung Warmuths in der Galerie Heike Strelow und gleichzeitig die persönlichste Ausstellung des Malers. Die ausgestellten Arbeiten stammen teilweise noch aus seiner Studienzeit und seinen frühen Jahren als freischaffender Künstler; manche von ihnen waren bisher noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen. Dabei ist Herbert Warmuth seinem grundlegenden künstlerischen Anliegen über 35 Jahre treu geblieben und hat es dennoch immer wieder geschafft hat, sich neu zu erfinden. Häufig wird Authentizität als ein wesentliches Kriterium für die Beurteilung eines künstlerischen Werks genannt – in Herbert Warmuths Atelier wird deutlich, was dies bedeutet. In den letzten Jahren lotet der Künstler vermehrt die inhaltlichen und formalen Verbindungen zwischen seinen verschiedenen Werkgruppen für sich selbst neu aus.
Herbert Warmuth zur Ausstellung
Ich war immer ein Getriebener. Kaum war eine bestimmte Gruppe von Arbeiten gemacht, die Untersuchungen dazu waren noch gar nicht abgeschlossen, hatte ich schon wieder Vorstellungen von anderen Arbeiten, die ich unbedingt ausprobieren musste, um herauszufinden, was diese für mich bedeuten könnten, ob sie mich überzeugen, mich weiterbringen.
Dabei haben mich immer zwei Fragen angetrieben:
Was ist Malerei und vor allem eine adäquate Malerei für die Zeit, in der ich mich befinde?
und
Wie sieht ein Bild aus, in dem ich mich als Maler selbst erkenne und doch dem Betrachter die Freiheit lasse, mit seiner ihm eigenen Geschichte zu eigenen Vorstellungen und einer eigenen Sicht und Lesart zu gelangen?
Meine Bilder sollten berühren und Beziehungen zum Betrachter aufnehmen, ihm aber immer auch Raum für seine Vorlieben, sein Empfinden und seine Interpretation lassen. Sie sollten ihm die Möglichkeit bieten, sie im Kontext anderer Werke intellektuell zu lesen, aber zugleich trotz aller Transparenz der Herstellung, der Machart, auch über das rein Konzeptuelle und intellektuell Verständliche hinausgehen, um zu überraschen – auch mich selbst.
Schaue ich heute auf mein Werk erscheint es mir so, als hätte ich meine Möglichkeiten einmal umrundet, als läge alles bereit, nichts ist abgeschlossen und so fühle ich mich frei, jedwede Arbeit, die in der Ausstellung zu sehen ist, gegebenenfalls weiter zu führen, erneut in die Untersuchung einzusteigen, aber unter heutigen Vorgaben und mit anderen Erfahrungen.
Die Ausstellung versteht sich daher nicht als Retrospektive. Es ist vielmehr ein persönlicher Blick auf das für mich Wesentliche. So wie meine Bilder letztlich die Resultate zweier Fragestellungen sind, ist die Ausstellung ein Versuch, eine Vorstellung meiner Interessen und Untersuchungen von Malerei der letzten 35 Jahre auf eine Sicht zusammen zu bringen – für den Betrachter der Ausstellung, aber auch für mich als Maler, der nun die einzelnen Ergebnisse zusammen betrachten und über Quintessenz des jahrelangen Schaffens nachdenken kann.
Und auf einmal kommen mir die bildnerischen Ergebnisse des Getriebenseins doch alle sehr verwandt, um nicht zu sagen, gleich vor. Letztendlich ging es mir bei all meinen Werken trotz all ihrer Unterschiedlichkeit immer um das Gleiche und es läuft es in meinem Werk auch weiterhin wohl auf das Gleiche hinaus.
Letzte Änderung: 20.01.2023 | Erstellt am: 19.01.2023
Herbert Warmuth
My personal peer group -
Malerei 1987/2023
Eröffnung:
27. Januar 2023, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung:
10. März 2023
Galerie Heike Strelow
Lange Str. 31
60311 Frankfurt am Main
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