Mit einem Apfel

Mit einem Apfel

Stillleben von Paul Mathey
Paul Mathey: Quitte, 2022, Öl auf Leinwand

Der Frankfurter Künstler Paul Mathey zeigt seine neusten Werke.

Paul Mathey, geboren 1950 in Merzig / Saar, befasst sich künstlerisch fast ausschließlich mit der Gattung des Stilllebens. Schon seit Jahrhunderten faszinieren sie Künstler und Betrachter gleichermaßen: Sorgfältig arrangierte „stille“ Gegenstände, die eine Illusion von Raum und Körperlichkeit erzeugen und nicht zu unterschätzen sind. Von Paul Cézanne ist beispielsweise die Kampfansage überliefert: „Mit einem Apfel werde ich Paris in Erstaunen versetzen.“

Der Begriff Stillleben leitet sich vom niederländischen „still leven“ (stilles Leben) ab und bezeichnet Bilder, für die der Künstler leblose Gegenstände auswählt und arrangiert: Dies können Früchte, Blumen und Küchenutensilien, Jagdbeute und ähnliches sein. Meistens handelt es sich auch bei Paul Mathey um schlichte, einfache Gegenstände, die vergänglich sind.

Eine Besonderheit stellt das Vanitas-Stillleben „Winterreise“ dar. Hierauf ist eine Hommage an die Skulptur „WINTER’S PASSAGE: LUXOR“ von Cy Twombly zu sehen, die eine Totenbarke darstellt, die laut der ägyptischen Mythologie den symbolischen Übergang vom Leben zum Tod an. Paul Mathey kombiniert sie mit einem Motiv des niederländischen Malers Jan Baptist Weenix, den „DEAD PARTRIDGE”, das auf den zur Schau gestellten Reichtum hinweist, denn so ein Rebhuhn musste man sich zu der damaligen Zeit erst mal leisten können…

Zur Malerei kam Paul Mathey allerdings durch einen Zufall: Nach dem Zivildienst schenkte der Vater ihm eine Reise nach New York, die ihn auch ins Museum of Modern Art führte. Vor dem Gemälde „WHO’S AFRAID OF RED, YELLOW AND BLUE? von Barnett Newman, einer sechs Meter langen, roten Farbfläche hatte er dann seinen, wie er selbst sagt, „Erweckungsmoment“.
Als er später an der Frankfurter Städelschule sein Studium aufnimmt, u.a. bei Thomas Bayrle und Peter Klasen, sind es auch zunächst ungegenständliche Farbflächen, die ihn interessieren: Er malt Farbfelder. Durch seinen Lehrer Professor Klasen nähert er sich gegen Ende des Studiums der gegenständlichen Malerei an, die er im Laufe seines Schaffens immer weiter reduziert. Doch auch heute noch beginnt er jedes seiner Werke mit einer Farbfläche, nämlich dem Hintergrund. Dieser besteht aus mehreren dunklen Farbschichten, braun, grün und blauen Farben, die allmählich heller werden. Damit wird die Atmosphäre des Bildes geschaffen und diese verlangt dem Künstler immer noch die meiste Arbeit ab. Das Malen des Motivs, so Paul Mathey, macht dann nur noch Spaß…

Letzte Änderung: 25.01.2022  |  Erstellt am: 25.01.2022

Paul Mathey: Winterreise, 2021, Öl auf Leinwand
Paul Mathey: Drei Kerzen, 2022, Öl auf Leinwand
Paul Mathey: Tragetasche, 2020, Öl auf Leinwand

Paul Mathey: Malerei

Dauer der Ausstellung: 27. Januar – 23. Februar 2022

Eröffnung: 25. und 26. Januar 2022, jeweils 18, 19 und 20 Uhr
mit Anmeldung unter mail@galerie-von-stechow.com

Galerie von Stechow
Feldbergstr. 28
60323 Frankfurt am Main

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