Milestones

Milestones

Werke von Joe Tilson bei DIE GALERIE
Joe Tilson: Conjunction Goldfinch, Zaffo, 1999, Öl auf Leinwand auf Holz, 51 x 63 cm | © DIE GALERIE

Mit der Ausstellung Milestones möchte DIE GALERIE den britischen Künstler Joe Tilson (*1928), einen der Pioniere und Hauptvertreter der British Pop Art, und sein Werk anlässlich seines 95. Geburtstags ehren. Werke aus nahezu allen Schaffensperioden, von den frühen 1960er Jahren bis heute, werden in dieser Retrospektive-Schau präsentiert und stellen die wesentlichen Meilensteine eines der Kunst verschriebenen Lebens dar.

Diese zweite Ausstellung des Künstlers in den Räumen von DIE GALERIE zeigt Unikate auf Leinwand und Papier, Holzreliefs sowie Graphiken und Multiples aus unterschiedlichen Arbeitsphasen, die von Joe Tilsons thematischen und gestalterischen Vielseitigkeit zeugen. Während seine künstlerische Laufbahn gemeinsam mit illustren Kollegen wie Frank Auerbach, David Hockney, Peter Blake und Allen Jones – die er während seines Studiums am Royal College of Art kennengelernt hatte – im Bereich der „British Pop Art“ begann, vollzog sich bereits zu Beginn der 1970er Jahre ein radikaler Wandel, der Joe Tilsons Leben wie auch seine künstlerische Produktion nachhaltig veränderte. Gesellschaftliche und politische Ereignisse, allen voran der Vietnamkrieg, führten zu einem abrupten Erwachen aus dem „American Dream“ und zum Verlust der damit einhergehenden Faszination für den technologischen Fortschritt. Als der Künstler 1972 mit seiner Familie von London ins ländliche Wiltshire zog, änderte sich sein Blick auf die Welt und andere Schwerpunkte rückten in den Vordergrund, insbesondere eine Rückbesinnung auf die Natur und ein einfacheres Leben im Einklang mit ihr. Seine Inspirationsquellen in diesen Jahren sind häufig archetypische Motive wie die vier Elemente oder die vier Jahreszeiten, mit denen er sich vor allem im sogenannten „Alchera-Zyklus“ intensiv befasste, aber auch antike Sagen und mythologische Überlieferungen. Zahlreiche Werke dieser Zeit sind griechischen Gottheiten wie dem Weingott Dionysos, der Fruchtbarkeits- und Erntegöttin Demeter oder den neun Musen gewidmet. Italien, vor allem Venedig mit seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit und seinen zahlreichen Kirchenbauten, und die Toskana lieferten weitere entscheidende Impulse für sein Werk der 1990er. und 2000er Jahre. Hier waren es die Gebirgslandschaften im Landesinneren, rund um Siena, die die Serie der sogenannten „Crete Senesi“ (nach den gleichnamigen Felsformationen) anregten. Ebenfalls von Italien inspiriert, diesmal jedoch mehr von der Architektur- als von der Naturlandschaft, sind Joe Tilsons Arbeiten der 2000er Jahre: Mit den Zyklen „The Stones of Venice“ und „Postcards from Venice“ erklärt der britische Künstler in der für ihn typischen Formensprache aus farbigen Mustern, symbolischen Elementen und Schriftzügen seine große Liebe zur Stadt Venedig. Mit der „Serenissima“ verbindet Joe Tilson eine besonders innige Beziehung: Hier heiratete er 1956 seine Frau Joslyn Morton, hier hatte das Paar für mehrere Jahre ein weiteres Atelier und eine zweite Heimat gefunden. Obwohl seine Kunst im Laufe der Jahrzehnte im ständigen Wandel war und etliche Umbrüche durchlebte, ist es Joe Tilson immer wieder gelungen, sich selbst treu zu bleiben und einen unverkennbar einzigartigen Stil zu entwickeln. Neben den Werken des britischen Künstlers werden die venezianischen Tapisserien von Joslyn Tilson, selbst Künstlerin und Ehefrau von Joe Tilson, in einer eigenen Kabinettausstellung gezeigt.

Joe Tilson: Liknon, 1986, Öl auf Leinwand auf Holz, 183 x 183 cm | © Foto: DIE GALERIE

Letzte Änderung: 04.10.2023  |  Erstellt am: 03.10.2023

JOE TILSON
Milestones

Werke von Joslyn Tilson in einer Kabinettausstellung

Dauer der Ausstellung:
21. September – 17. November 2023

DIE GALERIE
Grüneburgweg 123
60323 Frankfurt am Main

https://die-galerie.com/de/news/

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