Lecker, laut und lustig

Lecker, laut und lustig

Die Jüdischen Kulturwochen 2023 in Frankfurt am Main

Die Jüdischen Kulturwochen 2023 bieten Highlights aus Kulinarik und Musik, Kunst und Stand-up Comedy. Die traditionsreichen Kulturwochen der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main finden in diesem Jahr vom 22. Oktober bis 7. November statt. Unter dem Motto SHEYN LECKER, SHEYN LAUT und SHEYN LUSTIG versammelt sie hochkarätige Programmhighlights aus Kulinarik und Musik, Theater, Kunst und Stand-up Comedy, eingerahmt in vielfältige Veranstaltungsformate mit bestehenden und neuen Kooperationspartnern im Frankfurter Stadtgebiet.

Zu den besonderen Höhepunkten des diesjährigen Festivalprogramms zählen der Auftritt des weltbekannten US-amerikanischen Comedians Modi Rosenfeld, das koschere Latin Jewish Fusion Pop-Up Restaurant der New Yorker Zero-Waste Köchin Chelsea Turowsky und das Ein-Personen-Theaterstück mit der prominenten Schauspielerin Natalie O’Hara.

„Klezmer Re-Constructed“: Unter diesem Motto steht das Eröffnungskonzert der Jüdischen Kulturwochen am 22. Oktober 2023 im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum. Das Jewish Chamber Orchestra Munich wird zeitgenössische Klezmerklänge darbieten, die von einer visuellen, an Stummfilmtraditionen angelehnten Präsentation begleitet wird: Zu der von Klezmer-Melodien inspirierten Komposition ‚Nigunim für Orchester’ von Moritz Gagern schuf der Videokünstler Christoph Brech einen Film, der begleitend zum Konzert gezeigt wird.

Mit einem Klassik- und Jazzkonzert gedenken wir am 29. Oktober an den Frankfurter Komponisten und Pädagogen Bernhard Sekles (1872-1934). Er lehrte am Dr. Hoch’schen Konservatorium, wo unter anderem Theodor W. Adorno und Paul Hindemith zu seinen Schülern gehörten, und wurde 1924 Direktor der Schule. 1933 erhielt Sekles von den Nationalsozialisten Hausverbot, seine Kompositionen durften öffentlich nicht mehr gespielt werden. Das Trio Monica Gutman, Marat Dickermann und Ramón Jaffé (Klavier, Violine und Violoncello) stellt sein Werk nun vor.

Frisch geflochtenes Challa-Brot, Hühnersuppe, langsam gegartes Fleisch, vegetarische Ceviche und eine tropische Cocktailkarte: In dem koscheren Fusion Pop-Up Restaurant bringt Chelsea Turowsky die aschkenasisch-jüdische Küche mit lateinamerikanischen Aromen zusammen.
Die US-amerikanische Zero-Waste Köchin aus New York mit Wurzeln in Frankfurt stammt aus einer Familie von Gastronomen. Vom 31. Oktober bis 6. November verwandelt sie das Restaurant STANLEY der Gastronomiebrüder James und David Ardinast in ein abendliches Latin Jewish Fusion Pop-Up, dessen koschere Küche unter der Aufsicht von Rabbiner Avichai Apel steht.

„Einwandererkind aus Israel, orthodoxer Jude, offen homosexuell und derzeit wohl der erfolgreichste jüdische Stand-up-Comedian in Amerika“: Die „Jüdische Allgemeine“ bringt Modi Rosenfelds bemerkenswerten Werdegang auf den Punkt. Mit einem scharfen Verstand und einem guten Gespür für das Publikum ausgestattet, hat sich der ehemalige Investmentbanker zu einer erfolgreichen Größe in der New Yorker Comedy-Szene entwickelt und ist mittlerweile weltweit bekannt. Häufig lässt Modi Rosenfeld seine Herkunft in seine Stücke einfließen, mit denen er das Publikum am 7. und 8. November im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum mitreißen und begeistern wird.

Berührende Kunstwerke können die Besucher unserer Kulturwo-chen an mehreren Abenden erleben. So zeigt die Frankfurter Künstlerin Laura J. Padgett ihre 2021 entstandene fotokünstlerische Serie „Regenerating Permanence“ zur Architektur der Westend-Synagoge. Die Kabinettausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt wird am 2. November um 19 Uhr mit einem Künstlerinnengespräch eröffnet. Anlässlich der diesjährigen Jüdischen Kulturwochen hat der Künstler Carsten Fock eine Plakat-Sonderedition kreiert, die am 23. Oktober um 19 Uhr in einer Pop-Up Ausstellung im Schweizer 5 von ihm persönlich präsentiert wird. Focks Malerei zeichnet sich vor allem durch ihre unverwechselbare Strich- und Kürzeltechnik aus.

Eine wahre Geschichte über die Kraft der Musik als emotionales Theatererlebnis: In ihrem Ein-Personen-Stück „Alice, spiel’ um dein Leben!“ zeichnet Natalie O’Hara die Zeit der jüdischen Musikerin Alice Herz-Sommer (1903-2014) im Ghetto Theresienstadt schau-spielerisch wie musikalisch am Klavier nach. Alice Herz-Sommer gab dort Konzerte zu Bach bis Gershwin, Chopin-Etüden und Beethoven-Sonaten und kämpfte mit ihrem sechsjährigen Sohn ums Überleben. Das Stück ist am 5. November im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum zu sehen.

Letzte Änderung: 10.10.2023  |  Erstellt am: 10.10.2023

Lecker, laut und lustig

22. Oktober bis 7. November 2023

Zahlreiche weitere Museums- und Bibliotheksführungen sowie Lesungen, Vorträge und Filmabende runden das vielfältige Programm der Jüdischen Kulturwochen 2023 ab. Die vollständige Programmübersicht ist hier zu finden:

https://juedische-kulturwochen.de/programm/

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