Kunst braucht Bewegung
Ausstellung mit Plastiken und Gedichten des Bildhauers Jürgen Heinz, der auch durch die Präsentation seiner neuesten Moving Sculptures auf der über 500 m2 grossen Ausstellungsfläche führen wird. Die Eröffnung ist am 3. September um 19 Uhr im Museumszentrum 1. OG, Nibelungenstr. 35, 64653 Lorsch
Jürgen Heinz arbeitet mit Stahl. Mit seinen MOVING SCULPTURES* überschreitet der Künstler die unüberwindbar scheinende Kluft zwischen archaischem, schwerem Stahl und sanfter Bewegung. Die Objekte verbergen ihre Beweglichkeit in einer geschlossenen Form, die zunächst als Statische Plastik wahrgenommen wird. Ein leichter Impuls, ein Berühren oder Windhauch bringt die Plastik zum Schwingen und weckt ihre Lebendigkeit. Die MOVING SCULPTURES* von Jürgen Heinz kommunizieren mit dem Betrachter, berühren, ziehen in Bann und fordern auf zum Agieren. (*URHEBERSCHAFT JÜRGEN HEINZ 2013)
MOVING SCULPTURES
Stahl ist in der Regel ein Material, mit dem man die Begriffe Statik, Schwere, Unbeweglichkeit und Kälte verbindet. Der Bildhauer Jürgen Heinz jedoch bringt gänzlich andere Seiten des Konstruktionswerkstoffes zutage. Denn er versetzt den Stahl in Bewegung. Das Beharrungsvermögen des gehärteten Eisens verleiht all diesen Bewegungen eine poetische Sanftheit; eng aneinander vorbei gleiten stählerne Platten, lautlos schieben sich torartige Rahmen ineinander, passgenau ergänzen sich graue Geometer, ihre massigen Volumen schwingen elegant und lautlos wie ein Perpetuum Mobile vor und zurück, ohne sich zu berühren.
Alle Bewegung wirkt entschleunigt, das Farbspektrum des unbearbeiteten Metalls mit dunklem Glanz und verhaltener Farbigkeit bietet – einmal angestoßen – immer neue überraschende Kombinationen im nicht enden wollenden, sich ständig verändernden Miteinander, das die Zeit zu dehnen scheint. Die minimalistischen, betont sachlichen Formen entwickeln in ihren Proportionen und ihrem bewegten Miteinander eine monumentale Dynamik, die unbearbeiteten Oberflächen unterstreichen die archaische Wirkung dieses lyrischen Ballet mécanique. Umringt von den teilweise überlebensgroßen Arbeiten erlebt man verblüfft deren fast hypnotische Wirkung, scheinbare Schwerelosigkeit und unendliche Ruhe.
Jürgen Heinz zeigt etwa 20 Arbeiten aus den letzten fünf Jahren. Ergänzt werden die MOVING SCULPTURES von Gedichten des Künstlers, die auf Papierfahnen ausgedruckt die stählernen Objekte an den Wänden umgeben. Diese thematisieren das Spannungsfeld zwischen Verharren und Bewegen, Schwere und Leichtigkeit, Raum und Zeit und greifen so das scheinbar Unvereinbare auf.
Letzte Änderung: 17.09.2021 | Erstellt am: 25.08.2021
FR, 03.09.2021 – SO, 31.10.2021
ÖFFNUNGSZEITEN: DI – SO, 10 – 17 UHR
EINTRITT: 3 € | ERMÄSSIGT 2 €
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