FLEXIONS

FLEXIONS

Ausstellung in der Oberfinanzdirektion Frankfurt
Ulrike von der Osten: big map | 160 cm × 160 cm | Acryl auf Leinwand | 2022

Die Ausstellungreihe "Gemischtes Doppel" präsentiert neue Werke von Ulrike von der Osten und Rainer Raczinski. Beide Künstler verbindet das Interesse an Bildarchitekturen und die Absicht, durch Beugungen und Brechungen derselben neue Situationen zu schaffen.

Ulrike von der Osten zeigt in dieser Ausstellung abstrakte Malerei und Graphik. Der Bildraum ist zentrales Thema ihrer Arbeiten: Er entsteht prozesshaft in einem Wechsel von Konstruktion und Dekonstruktion. Dabei arbeitet sie mit den malerischen Grundelementen der Fläche und der Linie. Durch Überlagerung, Überkreuzung, Kontrastierung oder Aneinanderreihung dieser Elemente entsteht ein dichtes Bildgefüge, in dem unterschiedliche Zeitzonen (das Vorher und Nachher, Vorne und Hinten), ablesbar sind: Farbarchitekturen, die sowohl Brüche als auch unterschiedliche Zeitzonen aufweisenn und in ihrer Gesamtstruktur an urbane Landkarten erinnern können. Was sie dabei interessiert, ist das Wechselspiel von Dreidimensionalität und Fläche. Auch in ihrer grafischen Serie „flexion“ kombiniert sie die Grundelemente der Schrift neu und der normale zeitliche Ablauf des Schreibens erfährt Brüche. Die Wahrnehmung des Betrachters wird angeregt, Bekanntes und Unbekanntes zugleich zu rezipieren.

Rainer Raczinski beschäftigt sich mit seinen Polaroidarbeiten seit langem schon mit besonderen urbanen Situationen. In der Ausstellung werden Architekturbeispiele gezeigt, die in ihrem Entstehungskontext ein besonderes Zukunftsversprechen inne hatten. In der Rückschau kann man sich ein eigenes Bild machen, in wieweit die Versprechen eingelöst wurden. Hinzu kommen Bildreihen, die tatsächlich anders erscheinen, als sie wirklich sind. z.B: „Old Europe“, glaubhaft europäisch anmutende Architektur, jedoch alle in New York aufgenommen, „Paris nach ’45“, alle Bilder sind hier 2014 -16 entstanden und „Crime Scenes“, bei denen es offen bleibt, ob die abgebildeten Orte tatsächlich Tatorte waren.

Beide Künstler verbindet das Interesse an Bildarchitekturen und die Absicht, durch Beugungen und Brechungen derselben neue Situationen zu schaffen: Hier die experimentell abstrakte Malerei, die im Prozess durch Brüche Neues und Unbekanntes in einer Bildsituation integriert und die Fragen nach dem, was Malerei möglich ist, auslotet. Dort die Fotoarbeiten in dem scheinbar überholtem Polaroidverfahren – mit denen einerseits kulturelle Fragen der urbanen Umgebung aufgeworfen werden, anderseits mediale Aspekte wie der Authentizität des Mediums befragt werden.

Letzte Änderung: 20.11.2023  |  Erstellt am: 20.11.2023

FLEXIONS

Ulrike von der Osten (Malerei und Grafik)
Rainer Raczinski (Polaroid)

Dauer der Ausstellung:
bis 25.1.2024

MAIN TRIANGEL
Oberfinanzdirektion Frankfurt
Zum Gottschalkhof 3
60594 Frankfurt am Main

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