Meilenstein erreicht: Globales WTO-Abkommen gegen Fischereisubventionen tritt in Kraft

Meilenstein erreicht: Globales WTO-Abkommen gegen Fischereisubventionen tritt in Kraft

Nachhaltigkeit: Kooperation mit Impakter Magazine
 | © Sebastian Pena Lambarri

Ein historischer Durchbruch im Meeresschutz: Das WTO-Abkommen zu Fischereizuschüssen ist in Kraft getreten. Es markiert einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen Überfischung und subventionierte Umweltzerstörung. Es verpflichtet erstmals Staaten weltweit zu konkreten Maßnahmen für nachhaltigere Ozeane.

Am 15. September 2025 tritt das Abkommen der Welthandelsorganisation (WTO) über Fischereizuschüsse in Kraft, womit ein Meilenstein in den globalen Bemühungen erreicht wird, Subventionspolitiken zu bekämpfen, die eine nachhaltige Entwicklung untergraben.

„Wir freuen uns sehr, dass dieses wegweisende Instrument für den Meeresschutz bald wirksam wird. Während der Verhandlungen haben unsere Expert*innen eng mit Regierungen zusammengearbeitet, um den Abschluss des Abkommens zu unterstützen, und anschließend die Behörden bei Ratifizierung und Umsetzung vorbereitet. Wir gratulieren den WTO-Mitgliedern herzlich zu diesem historischen Erfolg.“

sagte Patricia Fuller, Präsidentin und CEO des IISD.

Überfischung ist eine drängende Umweltbedrohung für die marinen Ressourcen der Welt. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat der Anteil der Fischbestände, die als überfischt gelten, in den letzten fünf Jahrzehnten stetig zugenommen. Schädliche Zuschüsse, die Praktiken der nicht nachhaltigen Fischerei begünstigen, bedrohen nicht nur die Biodiversität, sondern gefährden auch die Lebensgrundlagen, die Ernährungssicherheit und die wirtschaftliche Resilienz schutzbedürftiger Küstengemeinden weltweit.

Das Abkommen über Fischereizuschüsse, das auf der Zwölften Ministerkonferenz (MC12) der WTO 2022 angenommen wurde, verbietet Zuschüsse an Schiffe und Betreiber, die an illegaler, nicht gemeldeter und unregulierter Fischerei (IUU = Illegal, Unreported and Unregulated) beteiligt sind. Es verbietet auch Zuschüsse für Fischerei auf übernutzten Beständen, sofern keine Maßnahmen zur Wiederherstellung existieren, sowie Zuschüsse für unregulierte Fischerei auf hoher See.

Mit dem Inkrafttreten des Abkommens werden WTO-Mitglieder, die es ratifiziert haben, rechtlich verpflichtet sein, diese Vorschriften durch ihre nationalen Gesetze und Politiken anzuwenden. Zur Unterstützung dieses Prozesses hat das IISD ein Selbstbewertungs‑Tool entwickelt, mit dem Regierungen bestehende Lücken und Unterstützungsbedarfe identifizieren können. Der WTO Fish Fund bietet gezielte technische Hilfe und Kapazitätsaufbau für Entwicklungs- und am wenigsten entwickelte Länder, um eine effektive Umsetzung zu fördern.


„Der Schwerpunkt muss nun auf vollständiger Umsetzung, robuster Transparenz und fortgesetzten Verhandlungen liegen, um das Abkommen durch zusätzliche Bestimmungen zu stärken.“
- Alice Tipping, Direktorin für Handel und nachhaltige Entwicklung beim IISD

„Das Inkrafttreten des Abkommens ist ein entscheidender Meilenstein, der den Wert des Multilateralismus klar zeigt — aber die Arbeit endet nicht hier“, sagte Alice Tipping weiter. „Der Fokus muss jetzt verlagert werden auf vollständige Umsetzung, robuste Transparenz und fortgesetzte Verhandlungen, um das Abkommen mit zusätzlichen Disziplinen zu stärken.“

Die Verhandlungen über Fischereizuschüsse bei der WTO begannen bereits 2001 und gewannen 2015 neue Dynamik, als die Mitgliedstaaten der UN in den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) ein konkretes Ziel (SDG Ziel 14.6) aufnahmen – das Verbot schädlicher Fischereizuschüsse. Regierungen haben das Abkommen über Fischereizuschüsse 2022 angenommen, gleichzeitig aber zugesagt, umfassendere Regeln weiter auszuhandeln, um auch Zuschüsse zu bekämpfen, die zu Überkapazitäten und Überfischung beitragen.

Das IISD wird seine Arbeit fortsetzen, um Regierungen und andere Akteure bei der Umsetzung dieses wichtigen Abkommens zu unterstützen und den Abschluss zusätzlicher Regeln (Fish 2) voranzutreiben, die noch erforderlich sind, um Zuschüsse zu bekämpfen, welche die Fischerei insgesamt in unsustainable Bahnen lenken.

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Dieser Artikel wurde ursprünglich vom International Institute for Sustainable Development (IISD) veröffentlicht und erscheint hier im Rahmen einer redaktionellen Zusammenarbeit mit IMPAKTER Magazine.

Aus dem Englischen von Liam Grunsky

Letzte Änderung: 15.09.2025  |  Erstellt am: 21.07.2025

Den Originalartikel von IMPAKTER Magazine finden Sie hier

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