Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024

Faust Kultur gratuliert Frau Anne Applebaum
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

»Mit ihren Forschungen zur Wechselwirkung von Ökonomie und Demokratie sowie zu den Auswirkungen von Desinformation und Propaganda auf demokratische Gesellschaften zeigt sie auf, wie fragil diese sind – besonders wenn Demokratien von innen, durch Wahlerfolge von Autokraten, ausgehöhlt werden.« (Aus der Entscheidung der Jury)

Die in diesem Jahr vielleicht wichtigste, zur Zeit der Frankfurter Buchmesse vergebene Auszeichnung, nämlich der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024, geht an die polnisch-(US)amerikanische Historikerin Anne Applebaum – eine Entscheidung, die Faustkultur mit großem Nachdruck begrüßt, für die wir sogar dankbar sind. Und zwar gerade auch, weil Frau Applebaum in ihrer gestern morgen in der Paulskirche gehaltenen Dankesrede eine Verpflichtung Deutschlands hervorgehoben hat, die eigentlich Verantwortung ist und die uns deshalb eine Führungsrolle im Kampf gegen die vielleicht erst nur Verwässerung und aber bald schon, möglicherweise, Entmachtung demokratischer Strukturen zuschreibt: einen Prozeß, dessen Voranschritt wir zunehmend leider auch europaweit beobachten können.

»Die Verbindung von Autokratie und imperialen Eroberungskriegen hat Methode. Wer glaubt, dass er und sein Regime das Recht hat, alle Institutionen, Informationen und Organisationen zu kontrollieren; dass man Menschen nicht nur ihre Grundrechte nehmen kann, sondern auch ihre Identität, ihre Sprache, ihr Eigentum und ihr Leben, der glaubt natürlich auch, dass er das Recht hat, jedem nach Belieben mit Gewalt zu begegnen. Und er hat keine Einwände gegen den menschlichen Preis eines solchen Kriegs: Wenn gewöhnliche Menschen keine Rechte, keine Macht und keine Stimme haben, warum sollte es dann eine Rolle spielen, ob sie leben oder sterben? »
Anne Applebaum, Dankesrede des 20. Oktobers 2024

Nachdrücklich bekannt wurde Frau Applebaum auch in Deutschland durch ihre Bücher → Die Verlockung des Autoritären, München 2021, sowie → Die Achse der Autokraten, München 2024.

Letzte Änderung: 21.10.2024  |  Erstellt am: 21.10.2024

divider

Kommentare

Es wurde noch kein Kommentar eingetragen.

Kommentar eintragen