Newsletter 24. Februar 2022  |  im Browser öffnen
Zu Bernd Leukerts „Erben des Verschiedenen"
Eine Art Spiegelschrift

Sein spätes literarisches Debüt „erben des verschiedenen“ veröffentlichte Faust-Kultur-Mitherausgeber Bernd Leukert im Jahr 2018. Es optiert für die hybride Form einer lyrische Prosa, die verschiedene technische Verfahren der literarischen Moderne erprobt und ein beachtliches Netz aus intertextuellen Bezügen aufspannt. Es handelt sich in Grundzügen um eine in den französischen Existenzialismus getauchte intellektuelle und generationelle Biographie und Apologie des Nichtidentischen, an der ein „Dechiffriersyndikat” zwangsläufig scheitern würde, wie Ulrich Breth zu berichten weiß.


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Friedliche Sabotage?
Große Transformatio

Bewegungsforscher Dieter Rucht besteht auf dem Unterschied zwischen zivilem Ungehorsam und friedlicher Sabotage: „Der Hauptunterschied ist die Anonymität der Saboteure im Gegensatz zum offenen Visier der Akteure zivilen Ungehorsams. Sabotage ist eine Art von verdeckter Kriegserklärung mit dem Ziel der Schadensmaximierung. Das Adjektiv ‘friedlich’ ist in diesem Zusammenhang beschönigend und soll für Akzeptanz sorgen.“ Im Interview mit Wolfgang Storz geht es um grüne Regierungspolitik und ökologische Proteststrategie.


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Klaus Wallers Biografie Paul Abrahams
Die Klanggewalt und ihr Husar

Es gab noch keine Popmusik, aber es gab in Paris und Wien, aber eben auch in Berlin die Operette. Bis zur NS-Herrschaft sangen sich die deutschen Fans Operettenlieder zu. Der Erfolg war enorm, der Bedarf ebenfalls. 1930 kam der ungarische Komponist Paul Abraham nach Berlin. In seiner Abraham-Biografie beschreibt Klaus Waller die glamouröse Karriere des Operetten-Königs und sein bitteres Ende. Walter H. Krämer empfiehlt das Buch.


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Moritz Rauchhaus’ Hagiographie für Notare
Lesen für das Seelenheil

Tatsächlich gab es eine Zeit, in der das Zeitmaß für alltägliche Verrichtungen mit der Dauer eines aufgesagten „Ave Maria“ festgesetzt wurde. So etwas erfährt man aus dem zweibändigen Werk „Hagiographie für Notare“, in dem die urbanen Lektüren von Heiligenlegenden im Spätmittelalter erforscht werden. Jakob Ullmann hat sich mit dem frommen Vorhaben beschäftigt und nicht nur Erbauliches gefunden.


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Porträt
Axel Vieregg: Finden und gefunden werden

Peter Huchel und Günter Eich, zwei Dichter mit äußerst unterschiedlichen Erfahrungen in totalitären Gesellschaftssystemen, fanden in Axel Vieregg einen kompetenten Herausgeber ihrer Werke. Vieregg war 30 Jahre lang Professor für Neue Deutsche Literatur an der Massey University in Palmerston North auf Neuseeland, wo er im September 2020 gestorben ist. Matthias Buth erinnert an den Gelehrten.


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Ausgewählte
Kulturtipps

Konzerte und Theatervorstellungen, Lesungen, Ausstellungen und Online-Gespräche: Eine komprimierte Auswahl der Faust-Redaktion.


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