Newsletter 10. März 2022  |  im Browser öffnen
Imre Kertész im Gespräch mit Marli Feldvoß
Metaphysische Tätigkeit

„Es war ein klarer, lauer Morgen – dafür, dass der Frühling erst anfängt.“ Es ist der Morgen des Tages, an dem der Erzähler seine Familie zum letzten Mal sieht. Und so beginnt der „Roman eines Schicksallosen“ von Imre Kertész, mit dem er in Deutschland bekannt geworden ist. Das Buch war Anlass anhaltender Diskussionen über die Beschreibbarkeit eines Vernichtungslagers wie Auschwitz oder Buchenwald. Marli Feldvoß hat 1998 in Frankfurt mit dem Autor gesprochen.


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Grenzen von Entgrenzungen
Europabildung

Die Grenze ist, metaphorisch oder ganz real, unverzichtbar für unsere Existenz und wirkt sich auf sie aus, wenn sie verschoben, überschritten, überwunden oder geschwächt wird. Wenn sich also mehrere Staaten in einem größeren Verbund zusammenschließen, ist das Sicherheitsbedürfnis und andere Interessen der beteiligten Nationen berührt. Der Sozialwissenschaftler Philipp Legrand skizziert die Gefahren und die Gegenstrategie in diesem Prozess.


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Porträt
Dreifach: Kolja Lessing musiziert

Hans-Klaus Jungheinrich beschrieb Kolja Lessing als einen der findigen Köpfe, die detektivisch Verschollenem nachspüren. Dass der Geiger, Pianist, Komponist und Hochschullehrer Lessing mit dieser musikarchäologischen Arbeit, der sorgfältige Editionen und großartige Einspielungen folgen, durchaus Anerkennung findet, lässt sich an den erhaltenen Preisen ablesen oder aber am Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, den er 2020 bekam. Matthias Buth hat sich in Lessings Essays, Glossen und Erinnerungen vertieft.


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Susanne Wiedmanns Biografie George Baileys
Der Sonnenschein der Tänzer

Eine Gesellschaft, die nur mit Haupt- und Nebenfiguren funktioniert, ist dem Untergang geweiht. Deshalb sind solche Menschen wie George Bailey, die kraft ihrer Persönlichkeit die vorgegebene Ordnung wohltuend durchdringen, so bedeutend. Die Kulturjournalistin Susanne Wiedmann hat dem Menschen und Korrepetitor eine Biografie gewidmet, die Walter H. Krämer empfiehlt.


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Rossinis „Bianca e Falliero“ in Frankfurt
Im Kapuzensweater gegen den bösen Vater

In nur einem Monat soll Gioachino Rossini die Oper „Bianca e Falliero“ geschrieben haben, die an der Mailänder Scala 1819 mit mäßigem Erfolg uraufgeführt und danach vernachlässigt wurde. Nun wird dieses Melodram an der Oper Frankfurt als familien- und staatskritisches Stück gezeigt. Stefana Sabin war bei einer Aufführung dabei.


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Ausgewählte
Kulturtipps

Konzerte und Theatervorstellungen, Lesungen, Ausstellungen und Online-Gespräche: Eine komprimierte Auswahl der Faust-Redaktion.


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