Allein die enorme Beliebtheit, bei Hinrichtungen zuzuschauen, macht deutlich, wie die menschliche Schaulust sich auf Tabus richtet, vor allem auf Sexualität und Menschenopfer. Die moralische Forderung, einerseits nicht alles zu zeigen, andererseits den Blick nicht abzuwenden, gewinnt eine politische Dimension, wenn es um das unsagbare Verbrechen der Shoah geht. Den Film „The Zone of Interest“, in dem die menschliche Kälte der Familie Höß dargestellt wird, sieht Jutta Roitsch fehlgeleitet.
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