Newsletter 4. April 2024  |  im Browser öffnen
Zum Tod des Psychoanalytikers Claus-Dieter Rath
Die Stimme hinter der Couch

Die Psychoanalyse, die sich seit ihrer Gründung 1890 auf ihren drei Wegen, Theorie, Methode und Therapie, differenzierend entwickelte, brachte in ihrer Geschichte sehr unterschiedliche Schul- und Forschungsrichtungen hervor, deren führende Theoretiker und Analytiker oft in heftiger Konkurrenz miteinander standen. Bemerkenswert ist, dass das Seelenheil stets von den behandelnden Persönlichkeiten abhing und abhängt. Eine dieser Persönlichkeiten war der verstorbene Claus-Dieter Rath, an den Stephanie von Hayek erinnert.


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Zum Film „The Zone of Interest“
Verschobene Maßstäbe

Allein die enorme Beliebtheit, bei Hinrichtungen zuzuschauen, macht deutlich, wie die menschliche Schaulust sich auf Tabus richtet, vor allem auf Sexualität und Menschenopfer. Die moralische Forderung, einerseits nicht alles zu zeigen, andererseits den Blick nicht abzuwenden, gewinnt eine politische Dimension, wenn es um das unsagbare Verbrechen der Shoah geht. Den Film „The Zone of Interest“, in dem die menschliche Kälte der Familie Höß dargestellt wird, sieht Jutta Roitsch fehlgeleitet.


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Iwan Bunins Erzählband „Nachts auf dem Meer“
Das ist das Ende!

Bei ihm fährt man noch in Kutschen, und Wanderschnitter singen noch Lieder. Denn seine Erzählungen spielen in einer Zeit, da Vergangenheit und Gegenwart ineinandergriffen. Der russische Schriftsteller Iwan Bunin (1870-1953) gehört zu den Großen seines Landes und sah sich zu seinem Leidwesen dennoch gezwungen, das Exil zu wählen. So unerwartet aktuell sein Schicksal ist, so eindrucksvoll präsentiert sich seine zeitlose Prosa. Volker Strebel hat die 28 Erzählungen „Nachts auf dem Meer“ gelesen.


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Vortrag am Sigmund-Freud-Institut
Ein Mann, der sein Land liebt

„Zur Wahrheit gehört auch …“, – dass diese Floskel stets etwas nach sich zieht, was man lieber verschwiegen hätte. Die Geste der enthüllenden Aufrichtigkeit ist mit ihrem Blendeffekt auch imstande, weitere dazugehörige Wahrheiten zu verhüllen. Sophisten haben, wenn es um Krieg geht, viel zu tun. Der Psychoanalytiker, Psychiater und Historiker Eran Rolnik aus Tel Aviv hat in seinem Vortrag am Sigmund-Freud-Institut die konkurrierenden Wahrheiten über den Krieg in Gaza aus psychoanalytischer Sicht betrachtet.


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Notate zum Ranking
Groß und Klein

Das Ranking, das vielleicht unseren Ehrgeiz weckt, bringt auch Unfrieden in das Gleichgewicht unseres Zusammenlebens: Es ermittelt die Besten, die Guten und alle die weniger Guten, die doch auf andere Weise besser als die Besten sein können. Es macht jeden von uns zu unfreiwilligen Teilnehmern eines permanenten Wettbewerbs, in dem fast alle zu Verlierern werden. Eldad Stobezkis Notate führen von Kleingeistern zum Großmeister.


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Susanne Schröter streitet gegen die woke Linke
Eine neuer Kulturkampf?

Um unabhängig von der Observation der Religionswächter die sieben freien Künste studieren zu können und sie in ungefährdeten Austausch miteinander zu bringen, wurden diese Fachbereiche einst zu Universitäten zusammengeschlossen. Die angestrebte Redefreiheit, die Parrhesie, steht offenbar unter einer neuen Observation. Das jedenfalls schreibt die Ethnologin und Direktorin des Forschungszentrums Globaler Islam, Susanne Schröter. Matthias Schulze-Böing hat ihr Buch gelesen.


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WÄLDER. Von der Romantik in die Zukunft
Vor lauter Bäumen

Als Dante zu Anfang der „Comedia“ zur Hälfte seines Lebens sich tief in einem dunklen Walde wiederfand, erschien ihm dieser so wild und schaurig, dass es ihm unsagbar schwer fiel, das zu schildern. – Schon mit der fortschreitenden Urbanisierung rückten Land und Wald von der Lebenswelt in die Distanz der Betrachtung. Der Wald wurde zum temporären Erholungsraum, aber auch zur unheimlichen Wildnis. „WÄLDER. Von der Romantik in die Zukunft“ ist eine konzertierte Kunstaktion, die noch bis zum 11. August 2024 läuft. Walter H. Krämer stellt sie vor.


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Kulturtipp der Redaktion
Lyrik trifft Tanz

Zur Eröffnung am 12. April lotet der Spoken-Word-Poet Dalibor Marković in einer ungewöhnlichen Kooperation mit der Tänzerin Kristina Veit die Grenzen von Text, Klang und Körper aus, während die Lyrikerin und Strickkünstlerin Julia Mantel einen ebenso kristallklaren wie wortspielerisch-ironischen Blick auf prekäre soziale Verhältnisse wirft.


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Ausgewählte
Kulturtipps

Konzerte und Theatervorstellungen, Lesungen, Ausstellungen und Online-Gespräche: Eine komprimierte Auswahl der Faust-Redaktion.


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