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Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2025 wurde an den deutschen Historiker Karl Schlögel vergeben ‒ völlig zurecht angesichts der Naivität, mit der so manche Westeuropäer (leider auch gelegentlich Politiker und Intellektuelle aus Mittelosteuropa) dem putinschen und postsowjetischen Imperialismus begegnen. Schlögels Dankesrede in der Paulskirche, gehalten bei der traditionellen Preisverleihung am letzten Tag der Buchmesse, machte noch einmal deutlich: »Russki mir« ‒ das ist räumlich und zeitlich für den Westen eine fremde Dimension. Auch Schlögels neuestes Buch »Auf der Sandbank der Zeit. Der Historiker als Chronist der Gegenwart«, eine Art Best of …, nämlich vom Autor selbst ausgewählt und komponiert, geht in diese Richtung: Wolle man Russland verstehen, müsse man Raum und Zeit anders denken ‒ stets im Kontext derjenigen, die sich wehren, weil sie nicht unter dem postsowjetischen Stiefel Putins und seines Isolationismus leben wollen.
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