Kollege Schnürschuh

“Kollege Schnürschuh” ist der Titel der neuen Soloshow von Isabel Friedrich, die am 3. November in der Galerie Greulich eröffnet wird. Friedrich zeigt Arbeiten aus diesem Jahr, in denen sie einen neuen Ansatz verfolgt. Ausgangspunkt war die Diskussionsrunde über KI am Anfang des Jahres in der Galerie mit Merzmensch, Phil Coufal und Ekaterina Leo. Friedrich stellte sich daraufhin die Frage, wie sie die Tools künstlicher Intelligenzen für sich und ihre Werke nutzen kann. Welchen Zweck können Plattformen wie Dall-E oder Midjourney erfüllen? Welchen Beitrag leisten Bildgenerierungsprogramme in der Ideenfindung? Diese Fragen wurden unter anderem auch im Podcast der Galerie ‚Bunt & Greulich‘ in der Folge „Kunst und KI – im Studio mit Isabel Friedrich“ ausführlich diskutiert. Bereits zu diesem Zeitpunkt probierte sich Isabel an dem neuen Medium aus. Es geht ihr dabei vor allem darum, diese KI-Tools als Hilfsmittel zu nutzen und nicht um den Pinsel niederzulegen. KI als Apparat und nicht als Todesurteil der Kreativbranche. Das beweist Isabel mit ihren neuen Arbeiten. Herausgekommen sind dabei fantastische Bilder, die uns mitnehmen auf eine Traumreise – irgendwo zwischen Momos grauen Männer und Kinderspielzeug. Es finden sich Figuren und Erzählungen wieder, die offen in ihrer Deutung bleiben aber ein idyllisches Gefühl auslösen, indem man sich seiner Gedanken entziehen und einfach nur sein kann. Nicht der Inhalt, sondern die Ästhetik und die Formsprache rücken in den Vordergrund. Und darum darf es auch gehen in der Kunst, sich der Empfindung auszusetzen und das Gefühl von Schwerelosigkeit zu erfahren. Dabei dürfen Pastelltöne und Seifenblasen in Friedrichs Bildern nicht fehlen. Die neuen Arbeiten zeigen auch, dass die pastelligen Farben und verspielten Motive nicht zwangsläufig das Liebliche und Unschuldige ausstrahlen müssen. Im Gegenteil, manche Bilder wirken in ihrer Erzählung zuweilen skurril und surreal im positivsten Sinn. Sie werfen Fragen auf, deren Antworten erst gefunden werden müssen. Und so schließt die Frankfurter Künstlerin den Kreis. All die Fragen bezüglich Künstlicher Intelligenz erfordern einer Diskussion. Isabel führt ihre eigene Diskussion, in dem sie neue Tools ausprobiert und schaut, wie sie diese in ihrer Kunst sinnvoll einbringen kann. Wie wir finden, schafft die Künstlerin Isabel eine spannende Schnittstelle zwischen dem Analogen und dem Digitalen.