
Hinweis der Redaktion: Soweit die Texte nicht namentlich gekennzeichnet sind, stammen sie vom jeweiligen Veranstalter.
Film
Freiluftkino Frankfurt
Bis 17. Juli 2015
Innenhof vor dem Cantate-Saal, Großer Hirschgraben 21, 60311 Frankfurt am Main
Einlass jeweils 20 Uhr, Filmbeginn ca. 22 Uhr
Am 11. Juni geht das Freiluftkino Frankfurt mit der Musik-Dokumentation „Cobain: Montage of Heck“ in die zweite Runde. Bis zum 17. Juli zeigen Johanna Su?ß und Gregor Maria Schubert vom LICHTER Filmfest gemeinsam mit Daniel Brettschneider ein anspruchsvolles Filmprogramm unter freiem Himmel.
Ausstellung in Frankfurt
Gerald Domenig: Ausstellungsvorbereitung
Verlängert bis zum 6. September 2015, MMK 1, Domstraße 10, Frankfurt am Main
Etwa 144 Zeichnungen und 100 Fotografien des 1953 geborenen Künstlers Gerald Domenig sind im Hauptgebäude des MMK zu sehen. Dass die Schau den Titel „Ausstellungsvorbereitung“ trägt, ist kein Zufall. Regelmäßig, beinahe täglich kommt Domenig ins Museum, um seine Zeichnungen neu zu ordnen und auch auszutauschen. In mehreren Kabinetten sind überdies analoge Schwarzweißfotografien Domenigs zu sehen, die nach Motiven gruppiert sind. Eine besondere Beziehung pflegt der Künstler zu Klammen in Kärnten, seiner Heimatregion. Oft bewegt er sich stundenlang allein durch eine Klamm, bis sich ein regelrechter Rausch einstellt. Im Eingangsbereich der Ausstellung werden in einer gemischten Hängung Fotografien aus diversen Jahren präsentiert. Immer wieder lässt Domenig assoziative Bezüge aufscheinen, kleine Geschichten, überraschende Sprünge. (el)

Neue Publikation
Freigang – Kunst im Knast
Das Interesse war riesig, als 2012 Düsseldorfer Künstler mit ihren ausgewählten Werken in die Zellen des Jugendhauses in der JVA Düsseldorf einzogen: Mehr als 3000 Besucher an zwei Tagen und viele Hunderte in die ungewöhnliche „Location“, die seinerzeit nicht mehr eingelassen werden konnten. Nun ist der Katalog zur Ausstellung „Freigang – Kunst im Knast“ erschienen. Er lässt auf 168 Seiten noch einmal die so unterschiedlich bespielten Zellen und Knasträume Revue passieren. Darüber hinaus informiert das Buch über die bewegte Vergangenheit der JVA.
Und so ist der Katalog nicht nur eine überaus interessante Kunstdokumentation, sondern auch ein Stück Stadtgeschichte. Gedruckt wurde der Katalog übrigens – passend zum Thema – in der Druckerei der JVA Geldern. Der Katalog kann im Düsseldorfer Stern Verlag und beim Düsseldorfer Künstler e.V. erworben werden. (Kammann)
Film
Die Revolution findet trotzdem statt. Das Kino von Pier Paolo Pasolini
Donnerstag, 9. Juli 2015, Lecture 20:15 Uhr; Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr, Filmmuseum Frankfurt,
Cesare Casarino: „Nation, Pigs und Cha-cha-chain Pasolini‘s Mamma Roma“
Cesare Casarino, Direktor des Department of Cultural Studies and Comparative Literature an der University of Minnesota, zeigt auf, wie Pasolini in Mamma Roma (1962) „das nationalkulturelle Projekt für gescheitert“ erklärt. (bick)
Gezeigt wird: Mamma Roma, I 1962, 106 min.
Vorangegangene Vorträge der Reihe sind hier zu sehen.
Vortrag
Goethes Ehe. Die Lebensgemeinschaft mit Christiane Vulpius
Am Dienstag, 14. Juli 2015, 19 Uhr, Frankfurter Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift, Großer Hirschgraben 23-25, 60311 Frankfurt am Main
Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Frühwald
Als Christiane Vulpius am 12. Juli 1788 Goethe eine Bittschrift ihres Bruders Christian überreichte, nahm eine Lebenspartnerschaft ihren Anfang, die Goethe schon bald als eine Gewissensehe erfahren und gegen den Standesdünkel der Weimarer Hofgesellschaft verteidigt hat. Die von Legenden, Klatsch und Hochmut umstellte Geschichte von Goethes Lebensgemeinschaft mit Christiane erzählt die Befestigung der Künstlerexistenz im bürgerlichen Leben, aber auch die Geschichte einer Frau, der diese Befestigung gelungen ist.
Wolfgang Frühwald ist emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität München.

Lesung
Lola Shoneyin: Die geheimen Leben der Frauen des Baba Segi
Am Dienstag, 14. Juli 2015, 19:30 Uhr, Haus des Buches, Braubachstraße 16, Frankfurt am Main
Weltempfänger-Salon
Ilija Trojanow moderiert und u?bersetzt. Ursula Illert liest den deutschen Text
Aus den verschiedenen Perspektiven der sehr unterschiedlichen Frauen schildert Lola Shoneyin das Leben im polygamen Haushalt des Baba Segi. Dies gelingt auf ebenso schonungslose wie subtile Weise, mit viel Sprachgefu?hl und Humor. Die nigerianische Autorin wurde fu?r den LiBeraturpreis 2015 nominiert.
Weitere Informationen
Buchkritik: »Die geheimen Leben der Frauen des Baba Segi«
Filmscreening
Carlo, Keep Swingin’
Am Donnerstag, 16. Juli 2015, 20:15 Uhr, Deutsches Filmmuseum, Schaumainkai 41 , 60596 Frankfurt am Main
Elizabeth Oks Film »Carlo, Keep Swingin’ erzählt von einem Raum der kreativen Freiheit, des Widerstands und vor allem des Jazz. 1952 gründet der Musiker und Theoretiker Carlo Bohländer in einem Frankfurter Kellergewölbe das »Domicile du Jazz« (den späteren Jazzkeller). Internationale und nationale Größen wie Albert & Emil Mangelsdorff, Dizzy Gillespie, Jutta Hipp, Chet Baker geben sich dort die Klinke in die Hand. Mit dem Jazzkeller, seinen Jazztheorien und Schriften hat Carlo Bohländer viele Musiker beeinflusst.

Pop-Up-Ausstellung
Volker Reiche – Maler und Zeichner
17. – 19. Juli 2015, Ju?disches Museum, Untermainkai 14/15, 60311 Frankfurt am Main
Der Maler und Zeichner Volker Reiche zeigt Entwu?rfe fu?r seinen Comic „Manu und Saul“, der während des Umbaus des Ju?dischen Museums Frankfurt im Großformat auf dem Bauzaun zu sehen sein wird. Daneben werden auch Reiche neue malerische Arbeiten präsentiert, die sich sozialkritisch mit unserer Zeit auseinandersetzen.
Am Sonntag, 19. Juli, 16 Uhr fu?hrt Volker Reiche durch seine Ausstellung.

Literatur
War Dante ein katholischer Rebell?
Am Donnerstag, 23. Juli 2015, 19:30 Uhr, Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt ?am Main
Mit Stefana Sabin
Ein kanonischer Dichter, zugleich der berühmteste Exilschriftsteller des Mittelalters: Dante Alighieri. Als Lokalpolitiker geriet er in Konflikt mit dem Papst in Rom und mit der Stadtregierung in Florenz und wurde verbannt. Im Exil schrieb er nicht nur die Göttliche Komödie, sondern entwarf auch eine Staatstheorie, die die Trennung von staatlicher und kirchlicher Macht vorsah. In ihrem Buch beschreibt Stefana Sabin den Lebensweg Dantes und setzt sein politisches Denken im Kontext seines dichterischen Werks. War er ein katholischer Rebell, der sich gegen die Autorität des Papstes wandte?

Lesung
Matthias Göritz: »Shanghai Blues«
Am Samstag, 25. Juli 2015, 20.30 Uhr, Fabrikhof, Ortsstraße 129, 98701 Böhlen / Thüringer Wald
Zu Beginn der 12. Böhlener Schreibwerkstatt mit Matthias Göritz liest der 1969 geborene Lyriker, Übersetzer und Romancier aus seiner Erzählung »Shanghai Blues«. In der Edition Faust ist »Shanghai Blues« zusammen mit 20 Fotoarbeiten von Vanja Vukovic aus der Shanghai-Serie »Plastic Invader« erschienen.
erstellt am 09.9.2010
aktualisiert am 06.7.2015
Führung in Frankfurt-Höchst
Klangkunst im im Peter-Behrens-Bau: Christina Kubisch
18. und 25. Juli 2015
Im Gegensatz zur Dokumentation der Architektur und des Lichteinfalls ist über die Klangwelt, die den Peter-Behrens-Bau akustisch prägte, wenig bekannt. Was hat der Architekt gehört, als er vor Ort seine ersten Ideen entwarf? Die Arbeit „Listening to a Building” von Christina Kubisch ist der Versuch, in Form einer Klanginstallation dem Behrens-Bau diese fehlende akustische Ebene zurückzugeben. Die Klanginstallation kann nur im Rahmen einer Führung und nach vorheriger Anmeldung am 18. oder 25. Juli besucht werden.
Anmeldung erforderlich!

Ausstellung in Frankfurt
Karsten Bott: Gleiche Vielfache
Bis 13. September 2015, Fahrtor 2 (Römerberg), 60311 Frankfurt am Main
Im Historischen Museum Frankfurt zeigt Karsten Bott (geb. 1960) in Vitrinen und Regalen Objekte aus seiner gewaltigen Sammlung von Alltagsgegenständen, die er als „Archiv für Gegenwarts-Geschichte“ bezeichnet. Bei der titelgebenden Installation „Gleiche Vielfache“ geht es ihm darum, Variationen gleicher Dinge zu präsentieren, seien es Kaffeebecher oder Zahnbürsten, Videokassetten, Eierverpackungen. Ebenfalls zu sehen ist die Installation „Von Jedem Eins“ – in raumhohen Wandregalen thematisch zusammengestellte Arrangements von Alltagsgegenständen aus beiden Hälften des vergangenen Jahrhunderts. Botts Ausstellung ist vor allem eine Zeitreise, die zuweilen bizarre, zuweilen melancholisch stimmende Entdeckungen ermöglicht. (el)